Der Tauschservice Scour.com stellt seinen Dienst in den kommenden Stunden ein. Spätestens am Donnerstag werde man vom Netz sein, erklärte Scour-President Dan Rodrigues. Damit will man im Zuge des Insolvenzantrages offene Rechtsstreitigkeiten aus der Welt schaffen und die Abwicklung der Firma beschleunigen.
„Wir glauben, die von uns gefällte Entscheidung zum Abschalten des Exchange-Services wird eine Lösung der anhängenden Copyright-Klagen gegen uns erleichtern“, sagte Rodrigues. „Zudem sollte das Abschalten den Verkauf von Teilen der Firma vorantreiben, so dass wir uns schneller finanziell erholen können.“
Die Musik-Site Listen.com hatte sich Anfang des Monats bereit erklärt, den bankrotten Tauschservice für fünf Millionen Dollar und 527.918 Listen.com-Aktien zu übernehmen. Laut US-Konkursgesetz kann aber noch jede andere Firma versuchen, Listen.com zu überbieten. Listen.com hilft Anwendern bei der Suche nach legalen MP3-Dateien.
Scour erlaubt es Web-Usern, Video- und Audiofiles ähnlich wie bei Napster zu tauschen. Mitte Oktober hatte die vor allem als Filmtauschbörse bekannte Firma einen Insolvenzantrag gestellt. Ein Sprecher der Firma sagte, man habe diesen Schritt getan, um „angesichts belastender Gerichtsverfahren weiter arbeiten zu können. Laut Paragraph elf des US-Insolvenzrechts, auf den sich Scour beruft, kann das Unternehmen momentan aber seine „zahlreichen strategischen Geschäftsallianzen und Alternativen“ weiter verfolgen.
Eine Reihe namhafter Filmstudios wie 20th Century Fox, Sony Pictures Entertainment, Metro-Goldwyn-Mayer und Disney hatten Scour wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Außerdem wollten viele Zwischenhändler Schadenersatz für entgangene Umsätze von den Betreibern der Site.
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