Kritik nach ICANN-Entscheidung

Die Vorsitzende der ICANN, Esther Dyson, hatte zwar angekündigt, sich für „den kleinen Mann“ einzusetzen, doch die Verlierer bei der Vergabe von neuen Top Level Domains (TLDs) von vergangener Woche beklagen sich, dass ausschließlich etablierte Konzerne bedacht wurden. Auf diese warten Millionen Dollar an Gebühren für die Registrierung neuer Domain-Namen. Während der zweitägigen Sitzung und Anhörung vor der Entscheidung sagte Dyson wiederholt, die ICANN wolle mit ihrer Entscheidung den Wettbewerb fördern.

Die Kritiker der Organisation weisen darauf hin, dass vier der von der ICANN bedachten Unternehmen als Schwergewichte der Technologie Industrie gelten. „Es gab ganz klar Vorurteile“, sagte der Chef von Namespace, Paul Garrin. „Die haben sich nicht für kleinere Firmen eingesetzt.“ Garrin hatte 180 verschiedene TLDs vorgeschlagen und für seine Ideen nur von Dyson und Linda Wilson Unterstützung erhalten.

Die Weltgesundheitsorganisation, die mit ihrem Vorschlag „.health“ gescheitert war, droht der ICANN „weitere Schritte“ an. Gewinner wie Register.com, die an zwei erfolgreichen Bewerbungen beteiligt waren, nehmen die Mitarbeiter der ICANN vor Kritik in Schutz: „Das ist unbegründet“, so Register.com-Sprecherin Shonna Koegan. Die Organisation habe nicht nur auf mehr Wettbewerb zu achten, sondern auch die Stabilität des Internet zu schützen. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Bewerbung seien eine geordnete Finanzierung, Erfahrung und eine bestehende Infrastruktur.

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ZDNet.de Redaktion

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