Die Beschäftigten der Internet-Industrie in den USA entdecken die Gewerkschaften. Dabei passten die traditionsreichen Arbeitnehmerorganisationen eigentlich nicht recht zur funkelnden Wunderwelt der New Economy. Für alle, die dazugehören wollten, hieß es lange arbeiten, wenig schlafen, viel verdienen. Die derzeitige Pleitewelle im Internet-Sektor bewirkt bei manchem einen Sinneswandel.
Die Gewerkschafterin Erin Tyson Poh merkt, dass die Berührungsängste schwinden. Poh ist für den Internet-Sektor in San Francisco zuständig. „Früher haben wir bei den Internet-Firmen keinen Fuß in die Tür gekriegt. Aber das ist jetzt vorbei. Wer heute in der Branche arbeitet, fühlt sich nicht mehr als zukünftiger Millionär, sondern als einfacher Angestellter“, sagt die Gewerkschafterin.
Besonders an der amerikanischen Westküste hatte der Internet-Boom der vergangenen Jahre viele vornehmlich junge Menschen zu Millionären gemacht. Findige Experten könnten aus dem Vollen schöpfen. Der Einbruch an der New Yorker Wall Street hat nicht nur den Höhenflug der Kurse jäh beendet. Auch die Hoffnung auf den schnellen Dollar entpuppte sich für manchen als voreilige Träumerei. Im November entließen amerikanische Internet-Firmen knapp 8.800 Beschäftigte, gegenüber 5.700 im Vormonat, fand das Sozialforschungsinstitut Challenger, Gray and Christmas in Chicago heraus.
Auch wer seinen Job behält, hat Verluste einzustecken. Denn die meisten Beschäftigten der aufstrebenden Online-Unternehmen ließen sich zu einem bedeutenden Teil in Aktienoptionen bezahlen. Dass heißt, sie konnten zu einem bestimmten Zeitpunkt Aktien ihres Unternehmens zu einem Vorzugspreis kaufen. Ein lukratives Geschäft, solange die Kurse in die Höhe klettern. Mit einem Kurseinbruch hatte offenbar kaum einer gerechnet. Jetzt sind alle großen Hoffnungen erst einmal dahin, die Blase ist geplatzt.
Der Sozialforscher John Challenger beschreibt den Gemütszustand der Internet-Beschäftigten: „Viele haben sich für ihr Unternehmen aufgeopfert und fühlen sich nun ausgenutzt. Sie machen das nicht mehr lange mit, wenn sie nicht anders bezahlt werden.“ Vor allem bei den Mitarbeitern im Kundenservice ködern die Gewerkschaften neue Anhänger. Hier ist die Arbeit hart, die Stundenlöhne sind niedrig. „Wir wollen gerechte Bezahlung, erträgliche Arbeitszeiten und Respekt“, fordert Jennifer McDaeth vom Amazon-Kundendienst. Sie verdient zwölf Dollar (26,50 Mark) pro Stunde.
„Aktienoptionen kommen und gehen. Für uns zählt, was jetzt ist, und wie man uns behandelt“, beklagt sich die 29-Jährige. Die Geschäftsführung von Amazon ist beunruhigt. In einem internen Papier heißt es: „Die Gewerkschaften schüren das Misstrauen gegen die Vorgesetzten. Bei den Angestellten führt das zu weniger Kooperationsbereitschaft, sie führen sich auf, als ob sie unantastbar seien.“
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