Gates führt IE mit neuer Datenschutztechnik vor

Auf dem gestrigen ersten Tag der Sicherheitskonferenz von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) „Safenet 2000“ in Redmond hat Bill Gates die Eröffnungsrede gehalten. Dabei demonstrierte er eine Reihe neuer Features, die das Problem des Datenschutzes im Internet lösen helfen sollen. „Dieses Thema wird immer mehr an Bedeutung gewinnen, umso mehr wir uns hin zu einer von uns so genannten „dot-Net“-Gesellschaft entwickeln“, erklärte der Cheftechnologe des Softwarekonzerns.

Gates demonstrierte einen Internet Explorer in der Version 6, der eine neue Sicherheitstechnik namens Platform for Privacy Preferences (P3P) enthielt. Damit kann der Browser die Sicherheitsbestimmungen der angesurften Site auslesen und dem Nutzer anzeigen. Sollte ein Site-Betreiber sehr laxe Bestimmungen zum Umgang mit privaten Daten angeben, erhält der Nutzer einen Warnhinweis.

P3P lässt sich laut Gates fünfstufig regeln. Ein Doppelklick auf den Warnhinweis soll genaue Angaben über die Art der Unsicherheit in den Datenschutzbestimmungen des Betreibers anzeigen. „In einer Ära, in der das Internet zunehmend zum Mittelpunkt des Lebens vieler Menschen wird, sowohl im Bereich der Arbeit, der Schule als auch privat, muss die Industrie den Kunden verbindlich zusagen können, das ihre Daten sicher vor dem Zugriff Unbefugter sind“, erklärte Gates.

Zusätzlich will Microsoft laut Gates künftig Smartcards einsetzen, um sich in einen PC einzuloggen. Das Lesegerät soll extern an die Workstation angeschlossen werden. Bisher werde die Technik nur von hauseigenen Entwicklern angewandt, die an neuen und geheimen Anwendungen arbeiten. Künftig, so Gates, werde man sie aber auch Endkunden anbieten.

Als weitere Redner werden der Forrester-Analyst John McCarthy sowie der Chef des National Security Council, Richard Clarke, erwartet. Nach einer Diskussionsrunde wollen die rund 200 handverlesenen Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft am Freitag Arbeitsgruppen ins Leben rufen, die Verfahren zur sicheren Datenübertragung entwickeln sollen.

Im vergangenen Monat hatte der Vizepräsident für IT-Infrastruktur und Hosting bei Microsoft, Jim Ewel, bereits mitgeteilt, dass die kommende Windows-Version mit dem Codenamen „Whistler“ die Ausführung jeglicher Software unterbinden wird, die keine gültige digitale Signatur aufweist. Bis jetzt hat sich Microsoft aber nicht dazu geäußert, wessen Software eine Signatur erhält.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760

ZDNet.de Redaktion

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