In den USA hat die Bundespolizei FBI bei einem mutmaßlichen Gangstersyndikat-Mitglied eine manipulierte Computertastatur eingesetzt, um dessen Passwörter auszuspähen. Das berichtet „Der Spiegel“ mit Berufung auf „Wired“. Bei dem „Abtast“-Opfer handelt es sich angeblich um Nicodemo Scarfo, den Sohn eines früheren Syndikat-Bosses von Philadelphia.
Scarfo soll in New Jersey ein Kreditbüro leiten, das mit der Mafia in Verbindung steht. Er habe bei seiner Arbeit PGP benutzt, so habe sich das FBI einen anderen Weg der Spionage gesucht. Am 10. Mai 1999 seien die Ermittler in das Büro eingebrochen und hätten die Tastatur so manipuliert, dass die Eingabe mitverfolgt werden konnte. Die Aktion sei von einem Richter abgesegnet gewesen.
Die amerikanischen Datenschützer ziehen jedoch die Rechtmäßigkeit des Vorgangs in Zweifel: „Ich glaube kaum, dass das verfassungskonform war“, wird der Vorsitzender des „Electronic Privacy Information Centers“ in Washington, David Sobel, zitiert. Er sieht in dem Fall einen juristischen Präzedenzfall.
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