Der sogenannte Java-Prozess, den Sun (Börse Frankfurt: SSY) gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) angestrengt hatte, geht ins vierte Jahr und keiner der Beteiligten scheint an einer Fortführung interessiert zu sein: Ein für letzte Woche angesetztes Hearing wurde auf unbestimmte Zeit vertagt, bestätigte der Microsoft-Sprecher Jim Cullinan gegenüber ZDNet.
Stein des Anstoßes war vor mehr als drei Jahren die Microsoft-eigene Java-Version J++. Sun warf seinem Erzfeind vor, damit die Lizenzbestimmungen für Java verletzt zu haben. Das Verfahren verfranste sich zunehmend in technischen und juristischen Details, zeitweise schien Sun selbst seine Bestimmungen nicht zu kennen (ZDNet berichtete laufend).
Durch das im Juni dieses Jahres vorgestellte C# hat sich aber alles geändert: Offiziell hat Microsoft J++ noch nicht zu den Akten gelegt, aber schon im Juli fanden es die MS-Programmierer nicht mehr in der damaligen Alphaversion der Werkzeugkiste Visual Studio.Net vor. Ungeachtet des andauernden Disputs vor Gericht über die Modalitäten der Java-Lizenz hatte sich die Firma von Bill Gates dazu entschlossen, den Java-Vertrag nicht mehr zu verlängern.
So können Microsoft-Programmierer aktuell nur noch mit den firmeneigenen Dialekten Visual Basic, Visual C++, JScript und dem erst kürzlich vorgestellten C# arbeiten. Zudem haben sie Zugriff auf die „fremden“ Sprachen APL, Cobol, Pascal, Eiffel und Smalltalk.
Kontakt:
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