Früher als erwartet bietet die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) ihren Konkurrenten ab Freitag eine Großhandels-Flatrate für zeitlich unbegrenztes Surfen im Internet an. Konkurrenten des Ex-Monopolisten müssen den am Donnerstag bekannt gegebenen Preisen zufolge pro Monat und Anschluss mit einer Übertragungskapazität von zwei MBit/s 4800 Mark (gut 2454 Euro) pro Monat zahlen. Pro Jahr beträgt der Preis 57.600 Mark (29.450 Euro).
Die Telekom betonte, das Angebot entspreche einem Pauschalpreis pro Endkunde, „der deutlich unter der vom Kartellamt geforderten Preisobergrenze liegt“. Das Kartellamt hatte in der Vergangenheit einen Betrag von 79 Mark (gut 40 Euro) pro Monat und Teilnehmer als mögliche Deckelung genannt. Dies entspricht dem bisherigen Flatrate-Angebot der Telekom.
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Regtp) hatte die Telekom Mitte November verpflichtet, ihren Konkurrenten bis spätestens zum 1. Februar Pauschaltarife anzubieten. Bisher berechnet die Telekom den Internet-Zungangsanbietern durchschnittlich 1,5 Pfennig pro Minute für die Benutzung der Telekom-Netze auf der „letzten Meile“ zum Endkunden.
Ein Sprecher der Regulierungsbehörde wollte den vorgeschlagenen Pauschaltarif zunächst nicht kommentieren und verwies lediglich darauf, dass die Behörde die Telekom verpflichtet hatte, eine „diskriminierungsfreie Flatrate“ anzubieten. Theoretisch können über die von der Telekom zugrunde gelegte Zwei-MBit-Leitung 30 Endkunden gleichzeitig und rund um die Uhr mit einer ISDN-Übertragungsgeschwindigkeit von 64 KBit pro Sekunde surfen. Die von der Telekom vorgegebenen Kosten für die Leitungsnutzen betragen dann aus Sicht des Anbieters 160 Mark pro Kunde und Monat. Will er selbst noch etwas verdienen, müsste der Endkundenpreis höher liegen.
Die Telekom verweist aber auf Studien, wonach bei Flatrate-Angeboten von 100 Kunden nur zehn bis 15 gleichzeitig im Netz sind. Auf dieser Grundlage könnten die Provider deutlich mehr Nutzer über eine Verbindung laufen lassen, der Preis für den Endkunden könnte damit sinken. Ein Telekom-Sprecher sagte, letztlich sei das Flatrate-Angebot ein „Baukasten“. Jeder Anbieter könne selbst entscheiden, wie er die vorhandene Kapazität nutze und „maßgeschneiderte Endkundenangebote entwickeln“.
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