Der designierte Nachfolger des Firmenchefs von IBM (Börse Frankfurt: IBM) Lou Gerstner, Sam Palmisano, ist einer der entschiedensten Befürworter der Linux-Ausrichtung des Konzerns. In einem Interview mit ZDNet äußerte er sich jetzt zur Zukunft des Unternehmens.
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Palmisano / Foto: IBM |
ZDNet: Sie sind sehr von Linux überzeugt. Wie wichtig ist diese Unix-Variante für IBM im Jahr 2001?
Palmisano: Wir haben uns bei der Unterstützung für Linux auf unsere Ursprünge besonnen. Es hat uns an das Internet vor fünf Jahren erinnert, als wir sahen, wieviele Studenten mit Linux-Kenntnissen aus den Universitäten kamen. Die Enwickler konnten für diese offenen Standards ganz schnell neue Applikationen erstellen, genauso, wie man es auch für das Internet tut. Diese Anwendungen können zudem sehr rasch in eine Firmenumgebung mit einbezogen werden.
ZDNet: Wie wird Linux bei Ihnen im Unternehmen verwendet?
Palmisano: Wir haben uns entschieden, alle unsere Hardware- und Server-Plattformen sowie unsere gesamte Middleware für Linux auszulegen. Unsere gesamte Hardware-Palette für unsere großen E-Business-Infrastruktur-Angebote laufen mit Linux.
ZDNet: Welchen Fortschritt sehen Sie bei der Adaption von Linux?
Palmisano: Dabei muss man in Jahren, nicht in Monaten rechnen. Aber die Entwicklung schreitet sehr sehr schnell fort. Banken testen momentan unsere Anwendungen. Wir werden Lawson, eine große Handelskette in Japan, ausrüsten und gerade haben wir den Auftrag für einen Supercomputer von Shell bekommen.
Momentan sind sehr viele Leute bei Finanzinstituten dabei, ein besser verwaltbares Netzwerk aufbauen. Aber die Entwicklung steht noch in einem Anfangsstadium und wir haben einen weiten Weg vor uns. Aber schließlich hat das Internet auch einige Zeit gebraucht, bis es zu dem wurde, was es heute ist. Nächstes Jahr könnte es in dem Bereich einen Durchbruch für IBM geben.
ZDNet: Manche Analysten teilen Ihren Optimismus nicht. Warum ist Linux für Sie so wichtig?
Palmisano: Die Bedenken gegen Linux sind, es sei noch nicht so weit entwickelt, um in einer Enterprise-Umgebung standzuhalten. Aber IBM ist wirklich sehr firm in der Ausstattung der Industrie mit Servern und Netzwerken. Ich werde bei der Linuxworld im Januar eine Ansprache halten. Ich werde da nicht mit ein paar Net-Firmen als Referenzkunden aufkreuzen, sondern mit einer deutschen Bank, einer japanischen Bank und einer US-Sicherheitsfirma, also ganz konservativen Unternehmen und das wird der Bewegung ganz neue Bedeutung geben.
Detlev Borchers hat sich in seiner Kolumne bei ZDNet unter dem Titel „IBMs Linux wäscht weißer“ kritisch mit dem Engagement des blauen Riesen für das kostenlose Betriebssystem auseinandergesetzt. Grundlagen und alles Wissenswerte zum Linux-Ein- und Umstieg vermittelt ein großes Special zum Thema Linux, „Die Alternative zu Windows„, das ständig aktualisiert wird.
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