Das FBI hat jetzt über Pläne einer Hacker-Gruppe berichtet, die das Internet in der Silvesternacht in die Knie zwingen wollten. Die Bundespolizei habe Computer, Disketten, CDs und weitere Peripheriegeräte beschlagnahmt, aber bisher niemanden in den USA verhaftet. Special Agent Matt McLaughlin erklärte, vier israelische Jugendliche seien in ihrem Land wegen der Beteiligung an der Verschwörung verhaftet worden.
McLaughlin berichtete, seine Behörde sei im vergangenen Oktober von dem Chatroom-Betreiber Dalnet kontaktiert worden. Die Mitarbeiter des Providers berichteten, dass eine Gruppe von Usern online über Cyber-Terrorismus diskutieren würde und bereits einige ihrer Computer-Systeme lahmgelegt habe. Ein 16-jähriger Verdächtiger aus Lynnwood im US-Bundesstaat Washington hatte auf seiner Website geprahlt, es gebe eine internationale Verschwörung, um Kommunikations-Hardware zu sabotieren. Dadurch solle das Internet zu Silvester 2000 lahmgelegt werden. In einem Interview mit der „Los Angeles Times“ behauptete der Teenager später, die Ermittlungen jetzt seien völlig überzogen und basierten auf seinen fehlgeleiteten Vesuchen, seine Freunde online zu beeindrucken.
An der Diskussion über Cyber-Terrorismus waren laut FBI-Angaben auch Jugendliche aus Kalifornien, Michigan und Israel beteiligt. Sie werden verdächtigt, virulenten Code in Webserver eingeschleust zu haben, die als Backbone für das Internet dienen, so McLaughlin. Der FBI-Agent gab zu, es sei schwierig herauszufinden, ob der Angriff tatsächlich stattfinden sollte oder die Teenager sich nur damit gebrüstet haben. „Diese Bedrohung war so schwerwiegend, dass ein vorsorgliches Eingreifen nötig war“, so McLaughlin. „Das ist es einfach nicht wert, es darauf ankommen zu lassen, wenn man Grund zu der Annahme hat, dass ein solcher Angriff kommen wird. Und ich würde sagen, dass es genügend Grund zu der Annahme gab, denn schließlich wurde in der Sache ein Durchsuchungsbefehl der Bundesbehörde ausgestellt.“
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