Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) rechnet bei ihrem neuen Internet-Mobilfunkdienst GPRS (General Packet Radio Service) in diesem Jahr mit weniger als einer Million Kunden. Die Kundenzahl werde sechsstellig ausfallen, „keinesfalls siebenstellig“, sagte T-Mobil-Chef René Obermann am Donnerstag in Berlin zum Start des Telekom-GPRS-Dienstes. Als erster deutscher Mobilfunk-Anbieter hatte VIAG Interkom in der vergangenen Woche den Startschuss für seinen GPRS-Dienst gegeben.
Im Februar seien zunächst nur 20.000 Endgeräte für die neue Technik verfügbar. Insgesamt verzeichnete sein Unternehmen im deutschen D-1-Netz fast 20 Millionen Kunden.
Revolutionär an GPRS ist, dass nicht mehr nach verbrauchter Online-Zeit abgerechnet wird, sondern per übertragener Datenmenge. Kunden können erstmals bestimmte Interessensgebiete angeben und sich Nachrichten, wenn sie in diesem Bereich anfallen, sofort auf das Handy übermitteln zu lassen. Aktienbesitzer können etwa auf dramatisch fallende oder steigende Kurse eines Unternehmens aufmerksam gemacht werden, Fußballfans werden in Echtzeit über Tore ihres Bundesligavereins auf dem Laufenden gehalten.
Große Hoffnungen setzten die Anbieter auch auf ortsbezogene Angebote. Da die Netzbetreiber orten können, wo sich der Nutzer gerade aufhält, können sie dem Kunden beispielsweise bei der Suche nach einem Restaurant helfen.
In der Regel wird der künftige GPRS-Nutzer auf seiner Telefonrechnung neben einem Betrag für die zeitabhängige Sprachtelefonie einen Sonderposten Datenkommunikation finden, der sich aus dem Umfang der übertragenen Informationen ergibt. Möglich ist aber auch, dass der Kunde für heruntergeladene Daten gar nichts zahlt, weil der Anbieter ein Interesse an der Abfrage der Informationen hat und die Bezahlung übernimmt. So könnten etwa Fluggesellschaften ihren Kunden per Mobiltelefon kostenlosen Zugang zu ihren Buchungsseiten im Netz gewähren, weil sie auf den Kauf eines Tickets hoffen. Dagegen könnte das Herunterladen von Musikstücken teurer als die herkömmliche Datenübertragung sein, weil die Kosten für jedes Lied gleich über die Telefonrechnung mit abgerechnet werden.
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