Nach dem Debakel bei der Ausschreibung der UMTS-Mobilfunklizenzen in Frankreich hat neben der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) nun auch der japanische Mobilfunkkonzern NTT Docomo Interesse an den beiden noch freien Betreibergenehmigungen signalisiert. Der Konzern erklärte, eine Bewerbung im Verein mit den Partnern Hutchison aus Hongkong und KPN aus den Niederlanden sei denkbar.
„Es besteht die Möglichkeit, dass wir uns beteiligen“, sagte Docomo-Sprecherin Yuki Isono AFP in Tokio. Strategie sei es, auf dem europäischen Markt mit Partnern aufzutreten. Der niederländische KPN-Konzern betonte jedoch, es sei „sehr unwahrscheinlich“, dass er sich in Frankreich bewerben würde. NTT Docomo ist mit 15 Prozent am Mobilfunkbetreiber KPN Mobile beteiligt, der wiederum mehrheitlich den deutschen Anbieter E-Plus besitzt.
NTT-Docomo-Sprecherin Isono sagte weiter, das Unternehmen werde sich bei einer Bewerbung in Frankreich in jedem Fall auch nach einem einheimischen Partner umsehen. Sie wollte aber Berichte nicht bestätigen, NTT Docomo könne mit Bouygues Telecom an den Start gehen. Das französische Unternehmen hatte nur einen Tag vor Ablauf der Bewerberfrist am Mittwoch erklärt, es werde sich wegen „diskriminierender“ Vergabebedingungen, durch die Großkonzerne bevorzugt würden, nicht für eine Lizenz bewerben.
Paris hatte für die Vergabe der Mobilfunk-Lizenzen anders als Berlin und London auf eine Versteigerung verzichtet. Die Lizenzen wurden statt dessen zu einem Festpreis von jeweils 4,95 Milliarden Euro (32,5 Milliarden Franc/9,75 Milliarden Mark) auf 15 Jahre zur Pacht angeboten.
Die Vergabe selbst hatte am Mittwoch mit einer Pleite für die französische Regierung geendet. Für die vier ausgeschriebenen Lizenzen fanden sich nur zwei Bewerber: Marktführer France Télécom und der Medienkonzern Vivendi Universal. Die Deutsche Telekom hatte bereits im November abgewunken. Das Pariser Finanzministerium teilte am Donnerstag mit, die beiden verbleibenden Lizenzen würden nun zum Jahresende oder Anfang 2002 neu angeboten. Industrie-Staatssekretär Christian Pierret schloss dabei nicht aus, den Preis zu senken.
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