Dejanews nur mehr stark eingeschränkt nutzbar

Auf eine Frage in eine der zahlreichen Newsgroups erhält man häufig die Antwort „Such mal bei Dejanews“. Bis vor wenigen Tagen konnte man unter www.deja.com alle Newsgroup-Meldungen seit 1995 im Volltext durchsuchen. Doch jetzt hat Google, Betreiber der gleichnamigen Website, das Dejanews-Archiv übernommen. Der Dienst befindet sich allerdings noch im Beta-Stadium, das Archiv reicht nur bis August 2000 zurück.

Nach Eingabe von deja.com landet man seit ein paar Tagen automatisch auf der Website „groups.google.com“, die in ihrem Design leicht an das Dejanews-Frontend erinnert. Die Suche läuft schnell, aber die Seiten sind nicht so übersichtlich wie bei Dejanews gestaltet. So fehlt zum Beispiel eine Baum-Ansicht der Nachrichten, die beim Sortieren hilfreich ist. Die Nachrichten werden untereinander gereiht, der User muss selbst den Zusammenhang der News rekonstruieren.

Besonders ärgerlich: Das Archiv der Nachrichten reicht nur bis August 2000 zurück. Dabei war gerade der große Umfang der Dejanews-Datenbank ein wichtiger Grund, den Suchdienst zu nutzen: Mit der Größe steigt auch die Chance, eine Nachricht zu finden, die das Thema behandelt, dass man gerade sucht. Google versprach, das 500 Millionen Nachrichten umfassende Dejanews-Archiv zu integrieren, nannte aber keinen Termin.

Die Meinungen der Newsgroups sind gespalten: Während einige Anwender zufrieden sind, dass das Dejanews-Archiv jetzt wieder in finanzstarken Händen liegt, kritisieren andere User die fehlenden Features. So war es bei Dejanews zum Beispiel möglich, gleich online zu lesen und zu posten. Dies war insbesondere für Nutzer interessant, die keinen Newsreader installieren wollten oder bei denen die firmeninterne Firewall keinen NNTP-Zugriff zulässt.

Anwender können sich in dieser über alternative Web-Newgroupdienste informieren.

ZDNet.de Redaktion

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