Die US-Bundespolizei FBI will einer Online-Mafia auf die Spur gekommen sein, die von Banken und E-Händlern ein Schutzgeld verlangt. Die organisierten Hacker-Banden aus Osteuropa, Russland und der Ukraine seien in die Computersysteme der Internet-Angebote eingedrungen, erklärte ein FBI-Sprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag in Washington.
Sie hätten eine Million Kreditkartennummern, Passwörter und andere Kundendaten gestohlen. Danach hätten sie den Firmen angeboten, die Computer gegen Entgelt vor anderen Hackern zu schützen. Zudem hätten sie die gestohlenen Daten an kriminelle Organisationen verkauft. Die Eindringlinge machten sich anfängliche Schwächen von Microsofts Betriebssystem Windows NT zunutze, die der Softwarekonzern gratis behebt.
Erst vor einem Monat hatten Hacker beim Weltwirtschaftsforums in Davos für Aufregung gesorgt: Die virtuellen Diebe stahlen Kreditkarten- und Handynummern sowie Privatadressen (ZDNet berichtete).
Betroffen waren unter anderem der frühere US-Präsident Bill Clinton, Palästinenserpräsident Jassir Arafat und Microsoft-Chefentwickler Bill Gates. Die Hacker hatten eine CD-ROM mit einer Liste von 1400 Teilnehmern des Gipfels an die Schweizer „Sonntags Zeitung“ geschickt. Die Zeitung sei nicht bereit, die CD den Justizbehörden herauszugeben, teilte der Ermittlungsrichter mit. Er habe von dem Blatt nicht verlangt, seine Quellen offenzulegen.
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