Napsters Filter jetzt aktiv

Nachdem Napster seine Filter gestern noch einmal aktualisiert hat, ist die Anzahl der durchschnittlich zum Tausch angebotenen Lieder deutlich von sonst 172 pro Nutzer auf jetzt 71 gefallen, erklärte das Marktforschungsunternehmen Webnoize. Das sei eine Verminderung um beinahe 60 Prozent.

Napster muss seit Donnerstag den Tausch aller auf einer Liste mit 135.000 Songs aufgeführten Musikstücke blockieren. Allerdings sind einige der eigentlich verbotenen MP3s wie beispielsweise Stücke von Madonna oder Elvis noch immer in der einen oder anderen Form erhältlich. Doch viele der bliebtesten Songs sind verschwunden oder viel schwerer zu finden, was darauf hindeutet, dass die Filter von Napster jetzt besser arbeiten.

Obwohl die Nutzerzahl relativ konstant geblieben ist, hat sich die Zahl der getauschten MP3s in etwa halbiert, sagte der Webnoize-Analyst Matt Bailey. Laut dem Unternehmen wurden in Februar etwa 2,7 Milliarden Lieder über Napster getauscht. Das war kurz bevor der Service freiwillig die ersten Filter einführte. „Die ersten Filter hatten schon Auswirkungen“, so Bailey. „Aber sicher nicht so stark wie diejenigen, die gestern abend gestartet wurden.“

Viele Napster-User, die sich auf den Bulletin Boards des Services ausließen, hatten sich in ihr Schicksal ergeben, aber einige beschwerten sich auch bitter. „Napster wird immer schwerer zu nutzen“, schrieb ‚Chris275‘. „Werden die überhaupt noch weitermachen? Ich kann nur noch 1700 meiner 2800 Dateien zum Tausch anbieten. Auf die Art wird Napster noch viele Leute vergraulen.“

Laut dem Boss des Monitoring-Services Clip2, der für Gnutella den Traffic überwacht, Kelly Truelove, hat sich die durchschnittliche Anzahl der Nutzer seit Dezember mehr als verzehnfacht. Vor dem Urteil des Berufungsgerichts gegen Napster nutzten zwischen 10.000 und 20.000 Nutzer täglich den Dienst. Mittlerweile seien es um die 250.000 jeden Tag, so Truelove.

Inwieweit sich die Filter von Napster bewähren werden, bleibt abzuwarten. Zwar hat Aimster auf Bitte des Unternehmens seinen „Pig Encoder“ von der Site genommen. Doch noch gibt es andere Anti-Filtertechniken, die wirksam sind.

ZDNet.de Redaktion

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