Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) mit Sitz in Berlin hat eine umfassende Bestandsaufnahme zum Thema „Virtuelles Rathaus“ unternommen. Diese belegt, dass „E-Government“ in den Städten und Gemeinden schneller als erwartet Realität wird. Die Städte-Umfrage wurde im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Multimedia-Städtewettbewerbs Media@Komm durchgeführt.
E-Government und virtuelle Rathäuser werden zur „Chefsache“. Jede zweite Stadt besitzt heute bereits ein Strategiekonzept für den Bereich IuK, Multimedia und Internet. Den „Bau“ virtueller Rathäuser planen rund 40 Prozent.
Kommunen verstehen sich nicht mehr in erster Linie als Verwalter hoheitlicher Aufgaben, sondern vielmehr als Dienstleister. „Kundenorientierte“ Ziele werden inzwischen gegenüber den Binnenzielen der Verwaltungsmodernisierung hervorgehoben.
Viele medienbruchfreie Online-Anwendungen sind in Städten und Gemeinden bereits aktiv. Vor allem in Bereichen, in denen der Schwerpunkt auf Information und Kommunikation liegt, sowie dort wo Transaktionen nur einfache und „unkritische“ Geschäftsvorfälle umfassen (etwa die Verlängerung einer Buchausleihe), sind bereits viele funktionierende Projekte umgesetzt.
Im Durchschnitt sind bereits jetzt 85 Prozent der Büroarbeitsplätze in den Kommunalverwaltungen mit Rechnern ausgestattet, knapp 90 Prozent davon hängen gleichzeitig an einem Verwaltungsnetz. Jeder zweite Verwaltungsangestellte hat inzwischen Zugang zum Internet und ist per E-Mail erreichbar – bis zum Jahr 2001 sollen es bereits mehr als 80 Prozent sein.
Für fünf Prozent der befragten Städte ist der Einsatz der digitalen Signatur bereits Realität, in 72 Prozent ist er geplant.
Die Befragung macht aber auch deutlich, dass für den Erfolg virtueller Rathäuser Standardisierungen, die Schaffung von Kompatibilitäten und die Koordinierung von Pilotanwendern der Signatur sowie Kartenanbietern entscheidend sind, so die Wissenschaftler.
In der zum Jahresende 2000 bei allen Städten und Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern durchgeführten Erhebung wurden Oberbürgermeister und Fachverantwortliche detailliert über den Umsetzungs- und Planungsstand virtueller Rathäuser und Marktplätze befragt. Über 130 Mittel- und Großstädte beantworteten Fragen zur Ausstattung mit IuK-Infrastruktur und Netzen, zu virtuellen Rathäusern, Stadtportalen und Stadtinformationssystemen, zum Einsatz von elektronischer Signatur und E-Payment, zu Organisation, Strukturen, Verantwortlichkeiten, Hemmnissen und Koordinierungsbedarf, Partnerschaften, Einschätzungen, Strategien, Zielen und Konzepten.
Ausführlichere Informationen zu der Umfrage sind bei Media@Komm zu finden.
Kontakt:
Begleitforschung MEDIA@Komm, Tel.: 030/390010
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