Hannover – Lucent zeigte sich zu Beginn der CeBIT (22. bis 28. März 2001) vorsichtig optimistisch, was die Marktlage angeht. Vice Chairman Ben Verwaayen sagte bei seiner Ansprache: „Der Markt ist vorsichtig geworden, entwickelt sich aber fein. Die Kunden wollen sich jetzt keine Experimente mehr leisten, sondern fragen uns gleich, was ihnen diese Investition bringt und wann sie sich amortisiert haben wird.“
Trotzdem, so Verwaayen, werde die Telekommunikations- und IT-Branche ein Motor für die Produktivität sein und diese steigern. Verwaayen zeigte sich hinsichtlich Lucents turbulenter jüngster Firmenvergangenheit sehr knapp angebunden. Man werde die Probleme sehr einfach beheben können, indem man sich wieder auf das Wesentliche konzentriere.. Weitere Aussagen wollte er wegen einer aktuellen Blackout-Period nicht tätigen und verwies auf die Veröffentlichung der Geschäftszahlen Mitte April. Um das Business der europäischen Telekommunikationsunternehmen weiter wachsen zu lassen, ist es nach Meinung von Verwaayen nötig, eine „transparente und vorhersehbare regulatorische Umgebung“ zu schaffen, die Geschäftsentscheidungen auf langfristiger Basis ermöglichen.
Der Geschäftsführer für den Bereich Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA), Francois Barrault, stimmte in das Lied mit ein: Die Basis von Lucents Geschäft sei gut, man werde das Portfolio überarbeiten, um aus den vergangenen Schwierigkeiten herauszukommen. Allerdings verwies er auch auf die zahlreichen Geschäftsabschlüsse in jüngster Zeit mit Kunden wie BT Ignite, Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE), Arcor und Talkline. Auch ein erfolgreicher Test über Standard Single Mode Glasfaser mit 40 Gbit/s zusammen mit der Deutschen Telekom macht Lucent zuversichtlich hinsichtlich ihrer Time Division Multiplexing Technology und zukünftiger Produkte.
Der Geschäftsführer für Deutschland, Hans Huber, verwies auf die steigende Bedeutung des deutschen Marktes. Zwar veröffentlicht Lucent keine Geschäftszahlen für die jeweiligen Landesniederlassungen. Doch Huber ist überzeugt, dass sein Zuständigkeitsbereich (Deutschland, Österreich und Schweiz) seinen Umsatz, der laut einer Handelsblatt-Schätzung bei drei Milliarden Dollar für 2000 lag, um 50 Prozent steigern wird. Der Marktanteil soll von geschätzten sieben auf zehn Prozent wachsen. Zentrale Themen für die nächste Zeit seien die Infrastruktur für UMTS, die entzerrte Letzte Meile sowie der Ausbau von Daten-Highways durch global tätige Unternehmen.
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