WAP-Handy zeigt den Weg zum Friseur

Hannover – Das Handy ermittelt die Position des Besitzers und präsentiert ihm dann zum Beispiel den Weg zum nächsten Bankautomaten, Hotel oder Schuhgeschäft. Diese Mobilfunkdienste firmieren unter dem Schlagwort „Local Based Services“, und auf der CeBIT zeigen die Netzbetreiber konkrete Beispiele einfach zu bedienender Dienste. Deren Nutzung kostet bei allen Netzbetreibern zur Zeit nicht mehr als die normalen WAP-Nutzungskosten.

Wer unterwegs in einer fremden Stadt beispielsweise einen Geldautomaten sucht, kann sich via Handy helfen lassen. „Über unser WAP-Portal kann der Kunde seine aktuelle Position bestimmen lassen und dann auswählen, ob er den Automaten einer Sparkasse, der Cash-Group (ein Verbund der Deutschen, Dresdner, Hypovereins- und Commerzbank) oder einer anderen Bank sucht. Die ermittelte Adresse kann er an den WAP-Routenplaner übermitteln, damit ihm unser Server direkt die schnellste Strecke dorthin berechnet“, erklärt E-Plus-Produktmanagerin Julia Küsgens gegenüber ZDNet.

Die einzelnen Dienste variieren von Netzbetreiber zu Netzbetreiber, eines haben jedoch alle gemeinsam: „Der Kunde muss den Lokalisierungsprozess manuell starten, erst dann wird seine Position berechnet. Es ist also kein ‚Big Brother is watching you'“, beschwichtigt Jörg Albers, Produktmanager bei D2.

Die Genauigkeit der Ortung schwankt je nach Netzbeschaffenheit. „Wir ermitteln, in welcher Funkzelle der Kunde zur Zeit angemeldet ist. In ländlichen Gebieten ist die Zellendichte niedriger als in Ballungszentren, deswegen ist die Peilung dann weniger präzise“, räumt E-Plus-Manager Axel Dietrich ein. „Die Telefonnummer des Kunden wird nicht übermittelt, sondern nur die geographische Position der Funkzelle und eine Angabe darüber, wie präzise diese Information ist. Dazu gibt es von uns eine Liste der Städte, die von der Funkzelle versorgt werden“, erläutert D2-Mann Albers.

Nur bei Viag Interkom ist schon jetzt die Nutzung der ortsbezogenen Dienste mit der schnellen Übertragungstechnik GPRS möglich. Der Grund: „Wir setzen eine andere Technik zur Ortung des Besitzers ein, die wir ursprünglich für Genion entwickelt haben“, erklärt Viag-Produktmanager Andreas Schulz.

Noch in diesem Jahr wollen auch D2 und E-Plus die Nutzung von Local Based Services mit dem schnellen GPRS und alternativ per SMS anbieten. „Wir halten die Ortssuche per SMS für zu kompliziert. Wir wollen SMS aber in den Dienst integrieren, damit der Kunde zum Beispiel die Anschrift des nächsten Restaurants als Kurznachricht an Freunde oder Kollegen weiterleiten kann“, begründet Roland Becker, Produktmanager bei Viag Interkom.

Die Telekom-Tochter T-Mobil zeigt in diesem Jahr keine Local Based Services auf der CeBIT.

ZDNet.de Redaktion

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