Ein US-Bundesgericht hat den Start des Patentverfahrens zwischen dem Speicherhersteller Rambus (Börse Frankfurt: RMB) und dem Konkurrenten Infineon (Börse Frankfurt: IFX) um eine Woche verschoben, um weitere Nachforschungen anstellen zu können. Der Fall wird jetzt ab dem 17. April vor dem US-Bezirksgericht für das Eastern District of Virginia gehört. Rambus-Vertreter bestätigten den neuen Termin. Das Verfahren wird wahrscheinlich weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Speicherindustrie haben. Rambus beansprucht Patente, die dem Unternehmen erlauben würde, auf das weitverbreitetste PC-Speicherprodukt, SDARM sowie DDR DRAM Lizenzgebühren zu erheben.
Nach einer Schätzung von Analysten ist die vom Rambus erhobene Forderung Milliarden wert. Infineon erkennt die Ansprüche aber nicht an. Sollte das Unternehmen den Rechtsstreit für sich entscheiden können, hätte dies auch Auswirkugnen auf weitere laufende Verfahren Rambus gegen Micron und Hyundai. Rambus hat sich mit einigen Speicherherstellern außergerichtlich geeinigt. Doch diese Zahlungen könnten bei einer Niederlage vor Gericht versiegen, so Vertreter von Rambus.
„Im Internet sind die Leute wegen des Verfahrens schon ganz verrückt“, sagte der Chef-Anwalt für Infineon, John Desmarais. „An manchen Tagen schreiben manche ganz irre Sachen über Rambus, am nächsten Tag wieder über Infineon. Und die Kommentare sind teilweise jenseits von gut und böse.“ Der zuständige Bezirksrichter Robert Payne sagte, seine Sekretärin habe bei einer Gelegenheit ihr Telefon ausgesteckt, nachdem zahlreiche Firmenbeobachter den Ausgang des Verfahrens vorweg ausloten wollten. Einige der Anrufe waren laut Payne „wirklich schrecklich, die beschuldigten das Gerichtspersonal, Indiskretionen an die Presse weiterzugeben, so dass die Leute an der Börse viel Geld verlieren und solche Dinge.“
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