Nachdem der in Redmond ansässige Softwarekonzern Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) erst vor kurzem angekündigt hat, Bluetooth im neuen Betriebssystem Windows XP nicht zu integrieren (ZDNet berichtete), ist jetzt der Standard USB 2.0 dran: Auch die neueste Version der Universal Serial Bus-Verbindungstechnologie soll eigenen Angaben zufolge nicht in XP berücksichtigt werden. Microsoft legt vielmehr Wert auf die Unterstützung von IEEE 1394, auch bekannt als von Apple (Börse Frankfurt: APC) entwickelte „Firewire“-Verbindungstechnik.
USB 2.0 soll den herkömmlichen Standard USB 1.1 ablösen. Die Technologien USB und Firewire werden genutzt, um den PC mit der Peripherie wie Druckern mit hoher Geschwindigkeit zu verbinden. USB 2.0 soll die Datentransferrate auf bis zu 480 MBit/s beschleunigen. Firewire schafft derzeit maximal 400 MBit/s, USB 1.1 höchstens zwölf MBit/s. Damit wäre 2.0 rund 40 Mal schneller als der Standard 1.1.
„Je länger es (USB 2.0) sich verspätet, um so mehr Fuß fasst Firewire,“ meint der IDC-Analyst Roger Kay. „USB 2.0 ist auf dem Papier große Klasse, doch die Nichtverfügbarkeit der Technologie gibt Firewire Zeit, um sich für große Bandbreiten-Anwendungen wie Videoübertragung zu etablieren.“
Ein Microsoft Pressesprecher meinte in einer E-Mail: „USB 2.0 wird in der (final) Version von Windows XP nicht unterstützt, weil es nicht genügend Geräte gibt, mit denen man diesen Standard testen kann.“ Weiter hieß es in der Mail: „Microsoft wird keine Treiberunterstützung für einen Standard gewähren, wenn der Kunde keinen Nutzen davon hat.“
Nach dem Dataquest-Analysten Martin Reynolds sieht das USB 2.0-Konzept gut aus, aber auch nicht mehr. Seiner Meinung nach steht Microsofts „weise Entscheidung“ dafür, dass der Standard „USB 2.0 noch nicht fertig ist“, so Reynolds. Auch später sei Micorsoft leicht in der Lage, den neuen USB-Standard in die Software zu integrieren.
Dennoch gibt es einen Grund für USB. Die Verbindungstechnik ist laut dem Martkforschungsinstitut Cahners Instat Group in 99 Prozent aller derzeit verkauften PCs enthalten. Cahners prophezeit für 2004 rund 750 Millionen USB-fähige PCs und Peripherieprodukte gegenüber112 Millionen Firewire-bestückten Rechnern.
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