Angesichts des abflauenden Booms im Mobilfunk- und Netzwerkbereich wird Siemens (Börse Frankfurt: SIE) bis September weltweit insgesamt 6100 Stellen abbauen. Wie ein Siemens-Sprecher bei der Vorlage der Siemens-Halbjahresbilanz in Budapest mitteilte, werden davon 4000 Stellen in Deutschland gestrichen. Vor allem die Chip-Tochter Infineon (Börse Frankfurt: IFX) lastet auf dem Ergebnis. Siemens-Chef Heinrich von Pierer betonte, das Geschäftsumfeld für den gesamten Konzern werde in den kommenden Monaten „noch schwieriger“.
Die betroffenen Bereiche sollten gegensteuern. Pierer wollte keine Aussagen über die Aussichten für die kommenden beiden Quartale treffen. In der Folge gab die Siemens-Aktie klar nach: Sie fiel zunächst um fast fünf Prozent und stand am Vormittag im Xetra-Handel an der Frankfurter Börse bei gut 122 Euro) noch 4,3 Prozent im Minus. Den Angaben zufolge sank der Konzerngewinn im zweiten Quartal des Geschäftsjahres von Januar bis März auf 578 Millionen Euro (1,13 Milliarden Mark). Dies war ein Rückgang von elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Ohne Infineon konnte Siemens seinen Quartalsgewinn um neun Prozent auf 562 Millionen Euro (1,1 Milliarden Mark) steigern. Der Umsatz legte um acht Prozent auf 19,2 Milliarden Euro (37,6 Milliarden Mark) zu. In der Mobilfunksparte wird Siemens wie bereits angekündigt 2600 Jobs abbauen. Der Siemens-Sprecher betonte, hier gehe es vor allem um das Auslaufen befristeter Verträge. Alle Stellenstreichungen fänden in Deutschland statt.
Neu gab Siemens den Wegfall von 3500 Arbeitsplätzen im Netzwerkbereich für Firmenkunden bekannt, davon 1400 in Deutschland. Dem Konzern zufolge gingen die Umsätze mit Siemens-Handys zurück; dort fiel zudem ein Quartalsverlust von 143 Millionen Euro (knapp 280 Millionen Mark) an.
Gleichzeitig kündigte die Siemens AG an, ihre Beteiligung an der Chip-Tochter Infineon von derzeit 71 Prozent auf 56 Prozent zu verringern. 15 Prozent oder bis zu 94 Millionen Infineon-Akien sollten im dritten Quartal auf den Siemens-Pensionsfonds übergehen.
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