Durch umfassende Beteiligungsverkäufe und die Streichung Tausender Stellen will die niederländische Telefongesellschaft KPN ihre Milliarden-Schulden verringern. „Mit dem Kauf von E-plus und der Allianz mit NTT Docomo haben Wachstum und Expansion das Jahr 2000 dominiert“, sagte KPN-Chef Paul Smits am Montag in Amsterdam. „Die Kehrseite der Medaille ist, dass KPN stark verschuldet ist“. räumte er ein. Die Schulden stiegen demnach unter anderem durch den Erwerb teurer UMTS-Mobilfunklizenzen von 4,6 auf 21,9 Milliarden Euro (neun auf fast 43 Milliarden Mark) Ende Dezember. Ohne den Verkauf von 15 Prozent der Mobilfunk-Tochter KPN Mobile an die japanische NTT Docomo hätte der Konzern im vergangenen Jahr einen Verlust von 626 Millionen Euro (1,2 Milliarden Mark) geschrieben.
Durch die Sondereinnahme kam ein Jahresüberschuss von 1,87 Milliarden Euro (3,67 Milliarden Mark) heraus. KPN hatte im vergangenen Jahr 77,5 Prozent am deutschen Mobilfunkunternehmen E-Plus übernommen und dafür einschließlich Investitionen 10,6 Milliarden Euro aufwenden müssen. Für UMTS-Mobilfunklizenzen gab KPN zudem 8,7 Milliarden Euro aus. KPN betonte, vorrangiges Ziel sei nun der Schuldenabbau. Dazu werde das Unternehmen Anteile und Geschäftsbereiche verkaufen, „die nicht Teil seines Kerngeschäfts sind“. Insgesamt hofft KPN, seine Schulden dadurch um fünf Milliarden Euro zu verringern.
Betroffen sind unter anderem die 21-prozentige Beteiligung an der irischen Eircell, die Vodafone übernehmen soll, und 20,3 Prozent an Ceski Telecom in der Tschechischen Republik. In Ungarn werden gleich mehrere Firmen-Anteile abgestoßen: 75,2 Prozent an Pantel, 44,7 Prozent an Pannon, 51 Prozent an Euroweb. Hinzu kommen 16,3 Prozent an der ukrainischen UMC, 22,3 Prozent an der indonesischen Telkomsel und hundert Prozent an Vision Networks.
Zudem will sich das Unternehmen aus Partnerschaften in den Bereichen Netzaufbau, Datenverarbeitung und Immobilien zurückziehen. Am seit langem angestrebten Börsengang von KPN Mobile will die Muttergesellschaft weiter festhalten. An Kosten will KPN im laufenden Jahr 100 Millionen Euro einsparen, 2002 dann 400 Millionen Euro und im Jahr 2003 gut 700 Millionen Euro. „In diesem Rahmen sehen wir eine Gesamtverringerung um 8000 Stellen vor“, sagte Smits. Damit kehre sich „zum ersten Mal“ das bislang konstante Wachstum bei den Mitarbeitern um.
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