Der Streit um die „Letzte Meile“ geht weiter: Nachdem das Bundesverwaltungsgerichts in Berlin die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) dazu aufgerufen hat, ihren Konkurrenten Leitungen im Ortsnetz weiterhin zu den bislang üblichen Konditionen anzubieten, wollen der Ex-Monopolist und seine Wettbewerber gegenseitige Klagen bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Regtp) einreichen.
Nach Angaben der „Financial Times Deutschland“ streben Arcor, Netcologne und andere Telkos einen niedrigeren Mietpreis als bisher an. Die Telekom wiederum will die Kosten für die „Letzte Meile“ erhöhen. Die Klagen sollen bereits innerhalb der nächsten Tage eingehen.
Die Telekom wollte ihren Wettbewerbern nicht nur die blanken Leitungen auf der so genannten letzten Meile zum Endkunden vermieten, sondern auch die Vermittlungstechnik. Dies hätte die Mietkosten nach Ansicht der Konkurrenz nach oben getrieben und die Möglichkeiten für technische Änderungen – etwa zur Erhöhung der Übertragungsraten für Internet-Dienste – eingeschränkt.
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post begrüßte gestern die Entscheidung des Gerichts als „entscheidenen Schritt“, den Wettbewerb im Ortsnetz voranzutreiben. Der Ex-Monopolist hatte seit 1997 mehrfach erfolglos gegen die vom damaligen Bundespostministerium und später von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post festgelegten Entgelte geklagt.
Anders als der Fernbereich wird das Ortsnetz auch heute noch weitgehend von der Deutschen Telekom dominiert. Nach Angaben der Wettbewerber sind die dort vorhandenen Leitungen noch zu 98,5 Prozent in der Hand des Ex-Monopolisten. Die neuen Anbieter müssen deshalb im Normalfall die Leitungen von der Telekom mieten. Diese Praxis wurde sowohl von der Telekom-Konkurrenz als auch von der Europäischen Kommission gerügt, die erst Anfang des Jahres eine Entzerrung des Wettbewerbs im Ortsnetz angemahnt hatte.
Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000
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