Die kommende „Hammer“-CPU-Familie von AMD (Börse Frankfurt: AMD) wird nicht wie ursprünglich angekündigt zum ersten Quartal 2002 auf den Markt kommen. Vielmehr müssen noch einige Monate mehr ins Land ziehen, bis der erste 64 Bit-Chip von AMD mit dem Codenamen „Clawhammer“ auf den Markt kommen kann. Auch der für Server vorgesehene „Sledgehammer“ wird eher Ende als Anfang des kommenden Jahres zu haben sein.
Laut AMD liegt das Problem in der Adaption der Silicon on Insulator (SOI)-Technologie von IBM (Börse Frankfurt: IBM). Man habe sich erst jetzt dazu entschieden, das Verfahren bei der Fertigung der Hämmer einzusetzen. Die Folge ist eine deutliche Verschiebung der Release-Dates.
SOI kann entweder dazu eingesetzt werden, die Performance eines Chips zu steigern oder seinen Energieverbrauch herabzusetzen. Das SOI-Verfahren basiert auf der Zufuhr von Sauerstoff, der als Isolationsschicht unter die Oberfläche von Silizum-Waferscheiben aufgebracht wird, aus denen die einzelnen Chips geschnitten werden. Die Isolationsschicht erzeugt eine Art dünnen Kanal, der elektrische Impulse „reibungslos“ und deshalb schneller sowie mit geringerem Strombedarf transportiert. „Das ist wie Daten über Eis zu schieben, statt sie durch Sand zu ziehen“, erklärte IBM-Sprecher Tom Beermann.
Weiter teilte AMD mit, Clawhammer werde sowohl im 64 Bit- als auch im 32 Bit-Modus operieren können. Schon früher hatte das Unternehmen erläutert, man erweitere den bestehenden x86-Befehlssatz durch Hinzufügen von zwei neuen Merkmalen: eine 64-Bit-Erweiterung, den so genannten „Long Mode“ sowie Register-Erweiterungen. Der „Long Mode“ besteht aus zwei Unter-Modi: „64-Bit-Mode“ und „Compatibility Mode“. Der 64-Bit-Mode unterstützt den neuen 64-Bit-Code durch acht neue „General Purpose Register“ und erweitert sie um den Befehls-Zeiger (Instruction Pointer). Es werden ebenfalls acht 128-Bit Fließkomma-Register hinzugefügt. Der „Compatibility Mode“ unterstützt bestehende 16-Bit- und 32-Bit-Anwendungen unter einem 64-Bit-Betriebssystem. Zusätzlich zum „Long Mode“ unterstützt die Architektur einen reinen „x86 Legacy Mode“, der Binär-Kompatibilität zu bestehenden 16-Bit- und 32-Bit-Anwendungen und Betriebssystemen herstellt.
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