Categories: Unternehmen

Iran attackiert Internet-Cafés

Die iranischen Behörden haben Internet-Cafés den Kampf angesagt. Binnen kurzer Zeit seien rund 400 so genannte Cybercafés geschlossen worden, berichtete die reformorientierte Zeitung „Hambasteghi“. Nach Angaben von Betroffenen müssen die Cafés „so schnell wie möglich“ eine Betriebserlaubnis von der konservativen „Union für Benutzer von Verwaltungsmaschinen und Computern“ einholen.

Die jüngste Welle der Schließungen ziele auf eine Beschränkung der Internet-Nutzung ab, schrieb „Hambasteghi“ weiter. Rund 5000 Mitarbeiter der Branche würden möglicherweise arbeitslos. Ein Café-Besitzer vermutete hinter den Repressalien das staatliche Postunternehmen, das ein Internet-Monopol anstrebe. Zahlreiche Iraner nutzen das Internet, um billig mit Verwandten und Freunden im Ausland kommunizieren zu können.

Im vergangenen September hatte China einen Großangriff auf die Internet-Cafés in der Millionenstadt Schanghai gestartet (ZDNet berichtete). Nach der Anordnung, die von der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zitiert wurde, ist es in China seitdem verboten, Informationen via Internet zu verbreiten, die sich „gegen die Verfassung richten, die staatliche Sicherheit bedrohen, Staatsgeheimnisse enthüllen sowie ketzerisches Gedankengut, Pornographie und Gewalt verbreiten“. Das Internet gilt als eines der wichtigsten Kommunikationsmittel für die Dissidenten des Landes.

Nach chinesischem Recht müssen die Betreiber von Internet-Cafés einen so genannten Software-Manager einstellen, der den Behörden Auskunft über die Nutzer und deren Absichten erteilen kann. Im kommunistisch regierten China verdoppelte sich die Zahl der Internetnutzer annähernd seit Beginn des Jahres. Zurzeit informieren sich 16,9 Millionen Menschen in China über das weltweite Datennetz.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

1 Stunde ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

15 Stunden ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

15 Stunden ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

1 Tag ago

Chrome 131 schließt zwölf Sicherheitslücken

Eine schwerwiegende Anfälligkeit hebelt die Sicherheitsfunktion Seitenisolierung auf. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und…

1 Tag ago

DeepL Voice mit KI für Sprach- übersetzungen

DeepL Voice ermöglicht Live‑Übersetzung von Meetings und Gesprächen in 13 Sprachen.

1 Tag ago