Nachdem der Opera-Browser jahrelang ein Dasein als Mauerblümchen gefristet hat, erhofft sich das Unternehmen durch die jetzt angekündigte Partnerschaft mit IBM (Börse Frankfurt: IBM) einen Fortschritt im Kampf gegen die Branchenriesen. Opera hatte gestern verkündet, man habe bereits vor sechs Monaten einen Vertrag mit Big Blue abgeschlossen und werde den Browser für dessen Internet Appliances liefern. Der Kontrakt folgt ähnlichen Übereinkünften mit AMD (Börse Frankfurt: AMD), Ericsson, Psion und Be, die ebenfalls die Alternative aus Oslo den Produkten von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) und AOL (Börse Frankfurt: AOL) vorziehen.
Der Gartner-Analyst David Smith schätzt den Opera-Vertrag mit IBM über die Belieferung mit Browser-Software für die Netvista Internet Appliances und ein anderes, noch nicht veröffentlichtes Gerät als etwas ein „das die AOL-Leute sicher auch gerne hätten. Es scheint als ließe Opera seine Muskeln spielen.“
Nachdem der norwegische Unternehmen in die zweite Reihe der Browser-Hersteller zurückgefallen war, hatte man sich im vergangenen Jahr mit einer durch Werbung finanzierten Gratis-Version des Browsers zurückgemeldet. Diese Maßnahme zahlt sich nach Firmenangaben beträchtlich aus: Seit Anfang des Jahres zählt man bis zu 25.000 Downloads pro Tag. Darüber hinaus haben sich die Lizenzgebühren für die Software seit der kostenlosen Offerte verdoppelt. Immer mehr Leute entschließen sich offenbar nach einem Test, Opera sei die 39 Dollar für die werbefreie Version wert.
Während Microsoft und Netscape erst angekündigt haben, mit ihren Browsern auch auf den Non-PC-Markt drängen zu wollen, hat Opera im Februar eine Version ihres Programms für Symbians Epoc OS veröffentlicht. Dieses läuft auf Mobiltelefonen und anderen mobilen internetfähigen Geräten.
Laut dem Chef von Opera, Jon von Tetzchner profitiert sein Unternehmen in jüngster Zeit sowohl vom Design-Wirrwarr bei Netscape als auch vom Kartellverfahren gegen Microsoft. „Netzscape hat erst vor zwei Jahren angefangen, sich auf einen kleinen Browser zu konzentrieren. Wir machen das schon immer.“ Zudem das Mozilla-Projekt noch immer nicht mit einer Version 1.0 an die Öffentlichkeit getreten sei. „Wie aus den Kern-Dokumenten des Microsoft-Verfahrens hervorgeht hat sich der Konzern unfair gegenüber seinen Unternehmens-Kunden verhalten. Die Firmen wollen nicht mehr so gerne mit Microsoft arbeiten.“ Weder AOL noch Microsoft wollten sich unmittelbar zu diesem Artikel äußern.
Tetzchner sieht die neuen Opera-Kunden aus beiden Lagern kommen: „Wir haben viele neue User und irgenwo müssen die ja herkommen. Nachdem Internet Appliances immer beliebter werden, hoffen wir auch, der Konkurrenz Web-Neulinge abspenstig zu machen.“
Kontakt:
Opera Software, Tel.: 004723/234870 (günstigsten Tarif anzeigen)
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