Categories: Unternehmen

Real baut legalen Napster-Service

Der Chef von Real Networks (Börse Frankfurt: RNW), Rob Glaser, hat Analysten einen kurzen Einblick in den Musiktausch-Service Musicnet gezeigt, den sein Unternehmen gerade aufbaut. In Zusammenarbeit mit AOL Time Warner (Börse Frankfurt: AOL), Bertelsmann und EMI sollen Musikfans nach Titeln suchen, downloaden und streamen können, deren Rechte bei den drei Plattenfirmen liegen. Dabei kann der Tausch sowohl zwischen Usern geschehen, wie bei Napster, oder das Herunterladen erfolgt von zentralen Servern. Noch gibt es keinen offiziellen Starttermin für das Projekt.

Einer der Hauptunterschiede zwischen Napster und Musicnet wird der Kopierschutz sein. So werden die Musikstücke voraussichtlich an den Desktop des Nutzers gebunden sein, voraussichtlich sollen sie sich nicht auf CD brennen oder auf tragbare Player überspielen lassen. Darüber hinaus sollen die Kunden gelegentlich daran erinnert werden, ihre Musikdateien wieder zu lizensieren. Das heißt, der User muss eine monatliche Gebühr zahlen, um die heruntergeladenen Lieder auch in Zukunft anhören zu können.

Auch Vivendi und Sony Music Entertainment haben einen gemeinsamen Download-Service angekündigt, Duet genannt (ZDNet berichtete). Vivendis Vize-Präsident Edgar Bronfman sagte, der Duet-Service werde ähnlich wie Musicnet funktionieren. Somit heißt es bald nicht mehr Napster gegen den Rest der Welt sondern Musicnet gegen Duet. Beide Dienste haben nicht nur mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, sondern auch mit rechtlichen. So gibt es derzeit Bemühungen der großen Plattenfirmen, Einfluss auf den Kongress zu nehmen. Die Labels wollen mit ihren Online-Services so schnell als möglich starten, aber es gibt noch keine rechtliche Grundlage für das Entgelt der Künstler.

Die Musikmultis sagen, sie würden für die Tantiemen durch den Online-Vertrieb später aufkommen. Die Künstler sagen, dadurch würde ein kostenloses Darlehen von ihnen verlangt, damit die Großkonzerne ihre Internet-Aktivitäten auf den Weg bringen könnten. Der Musikverleger Michael Stoller erklärt, gegen eine Gebühr von siebeneinhalb Cent pro Song könnten die Plattenlabels sofort loslegen.

Der Kongress dagegen hofft, dass die beiden Parteien ihren Streit ohne rechtliche Hilfestellung beilegen können.

Kontakt:
Real Networks, Tel.: 0044171/6294020 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Agentforce Testing Center: Management autonomer KI-Agenten

Mit dem Tool können Unternehmen KI-Agenten mithilfe synthetisch generierter Daten testen, um präzise Antworten und…

1 Stunde ago

NiPoGi AM06 PRO Mini PC: Perfekte Kombination aus Leistung, Flexibilität und Portabilität

Kostengünstiger Mini-PC mit AMD Ryzen 7 5825U-Prozessor, 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) und 512 GB SSD.

9 Stunden ago

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

3 Tagen ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

3 Tagen ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

3 Tagen ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

4 Tagen ago