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Softwarepiraten verursachten Verluste von 11,8 Milliarden Dollar

37 Prozent der neuinstallierten Software auf Systemen sind Raubkopien. Daraus ergibt sich ein wirtschaftlicher Verlust von 11,8 Milliarden Dollar für die Industrie – so lautet die wichtigste Angabe zur weltweiten Softwarepiraterie für 2000. Das Marktforschungsinstitut IPR ermittelte den Schaden im Auftrag der Business Software Alliance (BSA).

Erstmals seit 1994 ist die weltweite Raubkopierate damit wieder um einen Prozentpunkt gestiegen. Der wirtschaftliche Schaden, der dadurch entstand, reduzierte sich aufgrund der Stagnation im PC-Markt dennoch geringfügig von 12,2 auf 11,8 Milliarden Dollar. Die Situation in Deutschland ist laut dem Verband wenig erfreulich: So ist laut BSA die Raubkopierate von 27 auf 28 Prozent gestiegen und hat damit einen wirtschaftlichen Schaden von 1,27 Milliarden Mark verursacht. 1999 betrugen die Einbußen noch 1,25 Milliarden Mark. Laut dem Industrieverband steht die Bundesrepublik damit zum sechsten Mal in sieben Jahren auf dem Spitzenplatz der Verlustliste für Westeuropa – weltweit auf Platz vier. Auf Platz 2 und 3 rangieren Großbritannien (498 Millionen Dollar) und Frankreich (481 Millionen Dollar), beide allerdings mit Verlusten unter der Milliarden-Mark-Grenze.

Diesen negativen Spitzenplatz gab Deutschland in sieben Jahren laut dem Marktforschungsbericht nur einmal ab – im letzten Jahr an Großbritannien. Weltweit haben nur die USA, Japan und China höhere Verluste vorzuweisen. Damit wird weiterhin fast ein Drittel der Business-Software in der Bundesrepublik illegal eingesetzt.

„Die positive Entwicklung in Deutschland hat sich im letzten Jahr leider nicht fortgesetzt“, kommentiert Regional Manager der BSA für Zentraleuropa, Georg Herrnleben. „Das heißt für die BSA, dass wir unsere Arbeit noch weiter intensivieren müssen. Wir haben bereits im Herbst 2000 mit Erfolg offensive Aufklärungs- und Legalisierungskampagnen durchgeführt. Diese Strategie werden wir weiter fortsetzen.“ Herrnleben verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Kampagne in München, die zwei Wochen nach dem Startschuss bereits gute Erfolge zeige (ZDNet berichtete).

In Westeuropa stagnierte die Piraterierate im vergangenen Jahr bei 34 Prozent. Mit einem Schaden von 3,1 Milliarden Dollar weist diese Region erstmals seit sechs Jahren wieder höhere Verluste auf als Nordamerika mit 2,9 Milliarden Dollar – bei einer Raubkopierate von 25 Prozent. Nur der gesamte asiatische Raum verzeichnete noch höhere Verluste.

Schlusslicht innerhalb der Europäischen Union bildet nach der Studie wie im Vorjahr Griechenland, wo 66 Prozent der Software raubkopiert sind. Der entstandene wirtschaftliche Schaden erreiche jedoch mit 61,5 Millionen Dollar nicht einmal zehn Prozent des wirtschaftlichen Verlusts in Deutschland. Nach Griechenland weist Spanien laut BSA mit 51 Prozent die zweithöchste Raubkopierate innerhalb der EU auf.

Die BSA wurde 1988 gegründet. Zu den Mitgliedesunternehmen zählen prinzipiell alle großen Namen der Branche, natürlich auch die bei München ansässigen Konzerne Microsoft (Börse Frankfurt: MSF), Intel (Börse Frankfurt: INL), Compaq (Börse Frankfurt: CPQ) und Apple (Börse Frankfurt: APC).

Kontakt:
BSA-Hotline 0800 – 1718010

ZDNet.de Redaktion

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