Oracle (Börse Frankfurt: ORC) ist nach einer neuen Gartner-Studie die Nummer eins bei den Verkaufszahlen von Datenbanken. Das Unternehmen konnte seinen Marktanteil laut der Untersuchung sogar von 31,4 Prozent im Jahr 1999 auf 33,8 Prozent im vergangenen Jahr steigern. Jedoch haben auch die großen Konkurrenten IBM (Börse Frankfurt: IBM) und Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) Boden gut gemacht.
So konnte IBM seinen Marktanteil von 29,9 auf 30,1 Prozent verbessern, der von Microsoft wuchs von 13,1 auf 14,9 Prozent. Beide Unternehmen attackieren Oracle in dem im Jahr 2000 rund 8,8 Milliarden Dollar schweren Markt seit geraumer Zeit. Gartner-Analystin Betsy Burton sagt, dass Oracle in diesem Jahr Anteile am Geschäft verlieren könnte. Während die Firma von Larry Ellison den Markt bei Unix-Servern dominiert, hat sich IBM in diesem Bereich mit der Akquisition der Datenbank-Abteilung von Informix auf Nummer zwei katapultiert. Mit dieser eine Milliarde Dollar schweren Investition wollte Big Blue seine Verkäufe, vor allem im Unix-Markt, sichern.
Laut Burton ist die Lage im Datenbank-Bereich sehr unsicher: „Vielleicht hat Oracle am Ende des Jahres an Marktanteilen eingebüßt.“ Bei den Windows-basierten Datenbanken konnte Microsoft mit 38 Prozent des Gesamtmarktes Oracle mit 37,3 Prozent knapp überholen. Bei den Unix-basierten Systemen führt Oracle mit 66,2 Prozent vor IBM mit 14,4 Prozent. Die jüngst von IBM gekaufte Informix-Software kam auf 6,7 Prozent. Laut Burton wurden in der Studie noch keine Verkaufszahlen für 2001 berücksichtigt. Jedoch kann Oracle noch weiter in der Gunst der Käufer sinken: Das Unternehmen hat vor kurzem seine Lizensierungspolitik geändert, so dass um die 70 Prozent der Kunden einen neuen Vertrag brauchen. Für viele verteuert sich die Software-Lizenz dabei.
Und obwohl im kommenden Monat die Version 9i von Oracles Datenbank auf den Markt kommt, hängen die Konkurrenten dem Unternehmen an den Fersen. Trotzdem konnten sich Oracle-Manager hinsichtlich der Studie Seitenhiebe gegen die Konkurrenz nicht verkneifen: „Wir kommen jetzt mit einem ganz neuen Produkt auf den Markt, während Microsoft von der Verbreitung von Windows profitieren konnte. Aber wir sind sicher, dass sie hier ihren Höhepunkt überschritten haben.“
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