US-Surfer haben Web-Blackouts wegen ISP-Streit

Der Streit zwischen zwei Internet Service Providern (ISPs) in den Vereinigten Staaten hat gezeigt, wie sich Querelen zweier Firmen auf die Erreichbarkeit von Web-Pages auswirken können: Nachdem Cable&Wireless (C&W; Börse Frankfurt: CWS) die Leitungen zwischen dem eigenen Netzwerk und dem von Psinet gekappt hatte, konnten die C&W-Kunden vier Tage lang keine von Psinet gehosteten Sites sehen. In Einzelfällen waren Unternehmen von der eigenen Firmen-Homepage abgeschnitten.

Psinet, die jetzt Gläubigerschutz angemeldet haben, und C&W hatten bisher ein Austausch-Abkommen: Nachdem der Datenverkehr der beiden Unternehmen im Netz der Partnerfirma etwa gleich hoch war, verzichteten die Betriebe auf eine Berechnung des Volumens. Durch die finanziellen Schwierigkeiten von Psinet wurde dessen Datenaufkommen im C&W-Netz aber immer geringer. Deshalb wollte Cable & Wireless auf ein Bezahl-Modell umsteigen, wogegen sich Psinet wehrte. Als die Verhandlungen ins Stocken gerieten, zogen die Verantwortlichen kurzerhand den Stecker, so dass Cable&Wireless-Kunden keine von Psinet gehosteten Domains sehen konnten und umgekehrt. Eine Erklärung für Kunden gab es bisher nicht für den Vorfall. C&W sagte Partnern nur, das Problem liege bei Psinet.

Branchenbeobachter fürchten nun, dass dieses Verhalten in Zeiten der wirtschaftlichen Abkühlung wiederholt vorkommen könnte. Nachdem die Datennetze nicht wie Telefonnetze einer staatlichen Regulierung unterliegen, können die Besitzer der Infrastruktur verfahren, wie sie wollen.

ZDNet.de Redaktion

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