Handspring stellt Visorphone für Europa vor

Der Handheld-Hersteller Handspring (Börse Frankfurt: HS9) hat heute auf einer Pressekonferenz in München das Springboard-Modul Visorphone für den europäischen Markt vorgestellt. Mit der rund 999 Mark teuren Add-On-Karte, die ab dem 14. Juni auf der britischen Site verfügbar sein soll, wird der Anwender laut dem Hersteller Telefonate über jeden Handspring-PDA erledigen und auf Daten per Funk zugreifen können. In Deutschland soll das Spingboard-Modul ab Ende Juli verfügbar sein.

Das Telefon, das im Dezember 2000 in den USA eingeführt wurde, soll laut dem Handspring-Produktmanager Eric Tholomé ein „GSM World Phone“ sein und sowohl 900 MHz als auch den in den USA vorherrschende Frequenzbereich von 1900 MHz beherrschen. Das rund 83 Gramm schwere Add-On-Modul hat einen relativ kurzen Standby-Atem von 72 Stunden und eine rechnerische Dauergesprächszeit von drei Stunden. Das eingebaute Sprach- und Datenmodem erreicht eine theoretische Übertragungsrate von 14,4 KBit/s. Zusammen mit dem mitgelieferten SSL-fähigen Internet-Browser Blazer soll der Anwender über einen beliebigen ISP auf WAP- und Web-Sites mobil zugreifen, E-Mails empfangen und verschicken sowie im Netz chatten können (ZDNet berichete).

Das Visorphone kommt außerdem mit integriertem Visor PIM (Personal Information Manager). Mit dieser Software soll der User in der Lage sein, Telefonnummern in Texten, Nachrichten sowie allen Palm OS-Anwendungen zu markieren und mittels „Phone“-Taste direkt anzuwählen.

Über die „Grafitti“-Eingabe (Schrifterkennung) oder die virtuelle Tastatur können laut dem Hersteller SMS-Nachrichten (Short Message Serivce) verfasst werden. Umfasst eine Message über 160 Zeichen, wird diese angeblich automatisch in mehrere Teile gesplittet und anschließend verschickt.

Mit dem Neuling sind laut Tholomé jetzt 22 Springboard-Module – von der Speichererweiterung bis zum MP3-Player – auf dem deutschen Markt verfügbar.

Zum „ausgeprägten Preis-Leistungs-Verhältnis“ meinte der Produktmanager gegenüber ZDNet: „Wir wissen das der Preis noch recht hoch liegt.“ Anders sieht die Situation auf dem US-Markt aus. Dort reduzierte man erst Mitte Mai den Preis um 50 auf 449 Dollar (ZDNet berichtete). Außerdem kann der US-Kunde sich entscheiden, ob er das Visorphone für 249 Dollar mit einem Netzprovider-Vertrag oder für 449 Dollar ohne eine Vertragsbindung kauft. Tholomé wollte noch nichts über ein subventioniertes Produkt oder etwaige Partner in Deutschland sprechen: „In den nächsten Wochen“ will man jedoch entsprechende Carrier bekannt geben. Mit einem GPRS-fähigen Gerät kann man bei Handspring erst im nächsten Jahr rechnen.

Konkurrent Palm (Börse Frankfurt: PLV) und Handspring liefern sich seit einigen Wochen einen Preiskampf in allen Produktklassen. Umso verwunderlicher ist da die Vertriebspolitik von Handspring. Das Unternehmen bietet den Internet-Browser Blazer nicht wie erwartet, zum kostenlosen Download an. Anwender, die kein Visor-Modell besitzen, müssen für das Programm 19,99 Dollar zahlen. Blazer verbindet den Anwender zu Inhalten von Microsofts (Börse Frankfurt: MSF) MSN Dienst und der Google Suchmaschine.

Kontakt:
Handspring, Tel.: 0699/5307302 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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