Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) überlegt nach Angaben des Produktmanagers Tom Lammel noch, wie stark der Konzern in seinem nächsten Betriebssystem Windows XP das MP3-Format unterstützen wird. Dieses steht in unmittelbarem Wettbewerb zum hauseigenen Windows Media-Technologie. So soll der in Windows XP integrierte Media Player 8 erstmals die Produkte der MP3-Encoder von Drittfirmen akzeptieren. Der Software-Konzern ändert somit seine bisherige Politik und nimmt Kenntnis von seinem Konkurrenz-Format.
Während in einer frühen Beta-Version des Betriebssystems ein Microsoft MP3-Encoder integriert war, mit dem sich Lieder von CDs in das beliebte Format umwandeln lassen, fehlte die Software in einer späteren Testversion. „Wir haben noch nicht entschieden, ob der MP3-Ripper in der Final Version enthalten sein wird“, so Lammel. Diese soll im Oktober auf den Markt kommen.
Selbst wenn sich der Konzern entschließt, eine eigene Software zum MP3-Rippen anzubieten, wird die Qualität nicht erste Klasse sein. Das sei einfach zu teuer, sagte Lammel. Das Patent für MP3 liegt bei Thomson und dem Fraunhofer Institut. Thomson verlangt nach den Angaben auf seiner Website 2,50 Dollar für jede Entwickler-Lizenz und bietet eine Demo-Version zum Fixpreis von 100.000 Dollar an.
XP steht für „Experience“. Das Betriebssystem soll die technisch solidere Basis des Profi-Systems Windows 2000 auch dem Durchschnittsnutzer zugänglich machen und die bislang inkompatiblen Programmversionen Millenium Edition (ME) und Windows 2000 zusammenführen. ZDNet bietet ein umfangreiches Special zum neuen OS.
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