Telkos suchen nach Inhalten für ihre Breitband-Dienste

Die großen US-Breitbandanbieter kämpfen momentan mit einem Überangebot von Leitungskapazität. Deshalb suchen sie nach Wegen und Allianzen, um den Verbrauchern diese Bandbreiten schmackhaft zu machen.

Nach einer Studie von Morgan Stanley nutzt Worldcom aktuell ein Drittel seiner Netzwerks-Kapazität. Qwest Communications soll den Angaben zufolge nur zu 15 Prozent ausgelastet sein. Während man bei Worldcom keinen Kommentar abgeben wollte, sagte ein Qwest-Sprecher: „Fortschritte in der Technik haben es uns erlaubt, unsere Netzwerkkapazität erheblich zu steigern.“ Zu den genauen Zahlen wollte er aber keine Stellung nehmen.

Der in Cincinnati ansässige Carrier Broadwing erklärt, nur fünf Prozent seiner Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetze seien derzeit in der Nutzung. Ein Sprecher kommentierte diese Tatsache, die Kapazität müsse erst vorhanden sein, bevor sie verkauft und die Anwendungen dafür sich verbreiten könnten.

Broadwing versucht, den Bedarf an Netzwerk-Kapazitäten durch die Kooperation mit Content-Anbietern zu steigern. So kooperiert man mit Media Station, einem Anbieter von Online-Spielen. „Über Video-on-demand spricht jeder, aber bei den Spielen haben wir das alles schon heute“, sagte der Chef von Media Station, Jim Maslyn. Die Kunden seines Unternehmens haben die Wahl zwischen Kauf, Miete oder Abo von Spielen, die dann auf ihre Festplatten heruntergeladen oder gestreamt werden.

Broadwing war „auf der Suche nach einer Killer-Applikation und ich sagte, ich hab eine“, sagt Lynn MacConnel, Initiatorin des Video-Game Start-Ups New Millennium Entertainment LLC. Das Unternehmen will im Verlauf des Monats einen Multiplayer Online-Spieleservice basierend auf Broadwings Glasfaser-Netzwerk starten.

New Millennium hofft um die 1,5 Millionen Abonnenten im ersten Jahr zu erreichen und will nach eigener Auskunft bis zu 100.000 User gleichzeitig mit schnörkellosen Spielen versorgen können. Das sind ungefähr 2,6 GBit/s Bandbreite, so MacConnell, also mehr, als manche Carrier für die Verbindung zwischen Staaten und Kontinenten aufwenden. Sowohl New Millennium als auch Media Station geben einen Teil ihrer Einkünfte an Broadwing weiter.

Andere, wie Williams Communications, hoffen durch die Kooperation mit Fernsehstationen ihre Auslastung von momentan 30 auf später 60 Prozent anheben zu können. So will die Williams-Tochterfirma Vyvx den dem Sender angeschlossenen Stationen in den ganzen USA Werbung und gemeinschaftlich genutzte Programmteile liefern. Laut Williams schaffen die Leitungen bis zu 25 MBit/s.

ZDNet.de Redaktion

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