Napster verbündet sich mit Independent-Künstlern

Napster hat heute auf einer Pressekonferenz in London einen Vertrag mit der europäischen Independent-Musikindustrie bekannt gegeben. Napster wird somit die Musik von 150 verschiedenen Labels vertreiben. Diese vertreten Künstlern wie Moby, Belle & Sebastian und Ash. Erst Anfang des Monats hatte der Dienst ein Vertriebsabkommen mit Musicnet, dem Service von Warner Music Group, BMG Entertainment und EMI Recorded Music verkündet.

Die Vertretung der unabhängigen Musiker (Association of Independent Musicians – AIM) hatte eine Vermittlerrolle beim Einfädeln des Deals gespielt. Am Dienstag meldeten sie sich wieder zu Wort: Die Chefin der AIM, Alison Wenham, sagte: „Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird Napster eine neue Möglichkeit für Künstler, ihre Fans zu erreichen. Vor allem für diejenigen Musiker, die nicht im Radio oder auf MTV gespielt werden.“ Weder AIM noch Napster wollten einen Kommentar zu den finanziellen Aspekten des Abkommens abgeben.

Napster-Boss Hank Barry trat bei der Veranstaltung in London auch Gerüchten entgegen, der Start-Termin des kostenpflichtigen Dienstes zum 1. Juli müsse verschoben werden. Künftige Abonnenten des Dienstes müssen mit einer monatlichen Mindestgebühr von 4,95 Dollar rechnen. Der Gratis-Service soll bald nach in Betriebnahme des kostenpflichtigen Dienstes eingestellt werden.

Seit Mitte Mai gibt es einen Beta-Test des Abo-Dienstes von Napster. Diese Version war von Branchenbeobachtern noch mit Skeptik bedacht worden. Doch seit dem Vertrag mit Musicnet, das auch Real Networks (Börse Frankfurt: RNW) zu seinen Teilnehmern zählt, scheinen die Chancen für Napster wieder zu steigen: Musicnet hält die Rechte an etwa der Hälfte des populären Musik-Katalogs der Industrie.

Laut einer Analyse der Consulting-Firma Webnoize fiel der Zahl der pro User bei Napster zum Tausch angebotenen Songs von 220 im Februar auf 21 Ende Mai. Hochgerechnet schätzt Webnoize die Zahl der im Mai getauschten Lieder auf 360 Millionen, verglichen mit 2,79 Milliarden im Februar.

ZDNet.de Redaktion

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