Der französische Telekom-Ausrüster Alcatel (Börse Frankfurt: SEC) hat am Freitag seine Angaben zum geplanten Konzern-Umbau präzisiert: In den kommenden 18 Monaten will das Unternehmen die Hälfte seiner rund hundert Produktionsstätten weltweit verkaufen. Von der Veräußerung der 50 Produktionsstätten seien mehr als 13.500 Angestellte betroffen, sagte Alcatel-Chef Serge Tchuruk in Paris.
Am Mittwoch hatte Tchuruk im „Wall Street Journal Europe“ einen noch viel weiter gehenden Umbau des Konzerns angekündigt und erklärt, Alcatel werde bald „ein Unternehmen ohne Fabriken“ sein. Nach Angaben der Gewerkschaften werden voraussichtlich in Europa 27 und in den USA 23 Fabriken abgestoßen. Sie sollen an spezialisierte Unternehmen der Elektronik-Industrie verkauft werden, die weiterhin Alcatel zuliefern.
Tchuruk hatte zudem angekündigt, dass Alcatel bis zum Ende des Jahres den größten Teil seiner nicht-strategischen Finanzbeteiligungen verkaufen wolle. Die Ankündigung zur Umrüstung des Unternehmens kam einen Monat nach dem Scheitern der Milliardenhochzeit mit dem US-Telekomausrüster Lucent (Börse Frankfurt: LUC). Nach der geplatzten Fusion hatte Alcatel einen Quartalsverlust in Höhe von rund drei Milliarden Euro (5,87 Milliarden Mark) bekannt gegeben.
Nach Angaben Tchuruks will sich Alcatel künftig auf die Daten-Netze und die Dienstleistungen konzentrieren, die zwei Drittel seiner Geschäftstätigkeit ausmachen sollen. Dabei wird auf den Bereich Hardware für die breitbandigen Verbindungen bei der Datenübertragung gesetzt. Der breitbandige Internet-Zugang DSL etwa sei der Schlüssel zum US-Markt, sagte Tchuruk. Auch in Asien sieht der Alcatel-Chef einen viel versprechenden Wachstumsmarkt. „Ich habe keinen Zweifel an der langfristigen Gesundheit dieser Industrie.“
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Alcatel, Tel.: 0711/8210 (günstigsten Tarif anzeigen)
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