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Linux: Industrie-Vereinigung einigt sich auf Standards

Die Industrie-Gruppe „Free Standards Group“ hat am Freitag die Version 1.0 einer Linux Standard Basis (LSB) veröffentlicht. Dadurch sollen zahlreiche der grundlegenden Bereiche von Linux auf eine gemeinsame Ebene gebracht werden, um die Anwendung von Software-Applikationen zu erleichtern.

Aufgrund der Verbreitung von zahlreichen Distributionen von Firmen wie Suse, Red Hat oder Debian muss Standard-Software wie beispielsweise die Oracle-Datenbank immer ein wenig angepasst werden, bevor sie reibungslos mit der jeweiligen Version des Open Source-Betriebssystems zusammen arbeitet. „Eine Anwendung läuft auf jeden Fall auf der Basis der unterschiedlichen Linux-Versionen, aber manchmal muss man ein bisschen puzzeln“, sagte der Chef der gemeinnützigen Free Standards Group, Scott McNeil.

Er verglich die Situation mit der Auto-Industrie, wo man sich auf Standards wie vier Räder, einen Motor und ein Lenkrad geeinigt habe. Jedes Unternehmen könne jedoch seine eigenen Designs auf dieser Basis entwickeln und diese reichen von Pickups bis hin zu Sportwagen.

Freiwillige haben bereits vor Jahren begonnen, an einer LSB zu arbeiten. Schon bald wurden sie von den größeren Linux-Distributoren unterstützt, die seit 1998 breitere Akzeptanz erfahren haben. Als Branchengrößen wie Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP), Compaq (Börse Frankfurt: CPQ) und IBM (Börse Frankfurt: IBM) ihre Marktmacht hinter die Linux-Initiative gestellt haben, wurde im Mai 2000 die Free Standards Group formiert.

„Der Linux-Gemeinde selbst war es nicht möglich, eine solche Standard-Basis zu erschaffen“, so McNeil. Nach seinen Angaben arbeiten etwa 25 Personen an dem Projekt. So wurde im Mai eine fast fertige Version präsentiert. Momentan entwickelt die Gruppe Test-Software, die sicher stellen soll, dass eine Linux-Distribution die Standard-Anforderungen erfüllt und komplexe Anwendungen die Features des Betriebssystems komplett ausnützt.

Diese Test-Software befindet sich momentan in der Beta-Phase und soll bis Ende des Jahres fertig sein. Zu dem Zeitpunkt soll die Free Standards Group dann auch eine LSB-Zertifizierung anbieten. Vor allem kleinere Distributoren wie Turbolinux und Caldera erhoffen sich von diesen Standardisierungs-Bestrebungen einen Aufschwung des Geschäfts.

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ZDNet.de Redaktion

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