DMMV gegen Internet-Gebühr für ARD und ZDF

Der Deutsche Multimedia Verband (DMMV) hat die von der schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Heide Simonis geforderte Einführung einer Internet-Gebühr für Online-Angebote der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten abgelehnt. „Der in der Rundfunkgebühr enthaltene Anteil für Online kommt einer Internetgebühr gleich, die jedoch nur wenige Anbieter begünstigt. So eine Zwangsgebühr ist wettbewerbsverzerrend“ , erklärte der Verbandspräsident Rainer Wiedmann.

Die Frage der Gebührenfinanzierung von Online-Angeboten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten durch Rundfunkgebühren sei politisch umstritten. Knackpunkt sei die Frage der sogenannten „Grundversorgung“, die zum öffentlich-rechtlichen, durch den Rundfunkstaatsvertrag festgelegten und gebührenfinanzierten Auftrag der Sender gehöre, argumentiert der Verband. „Online-Aktivitäten und das Internet gehören nicht ausdrücklich zum Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten“, heißt es in einer Mitteilung des DMMV weiter.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Simonis dagegen schlägt eine Neufassung des Rundfunkstaatsvertrages ab 2005 vor. Ihrer Einschätzung nach gehört das Internet zur Grundversorgung. Sie fordert daher die Einhaltung einer „Gebührengerechtigkeit“ und damit auch eine Gebührenfinanzierung der öffentlich-rechtlichen Online-Angebote.

„Wenn öffentlich-rechtliche Anstalten jetzt online subventioniert werden sollen, könnten die mit gleichem Recht auch anfangen, Tageszeitungen zu drucken“ so, DMMV-Vizepräsident Alexander Felsenberg. Rundfunkgebühren für ein neues Medium einzuführen bedeute ein Zurückdrehen des Rades um 50 Jahre, so der ‚Geschäftsführer.

Kontakt:
DMMV, Tel.: 0211/852860 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google kündigt neue Sicherheitsfunktionen für Chrome an

Der Sicherheitscheck entzieht unsicheren Websites automatisch alle Berechtigungen. Zudem können Nutzer in Chrome künftig Websites…

7 Stunden ago

Cyberkriminelle nehmen Fertigungsbetriebe ins Visier

Ontinue registriert einen Anstieg beim Anteil am Gesamtangriffsvolumen um 105 Prozent. Das Angriffsvolumen auf den…

7 Stunden ago

o1: OpenAI stellt neues KI-Modell für komplexe Abfragen vor

Das o1 genannte Modell liegt als Preview vor. Bei einer Mathematikprüfung beantwortet es 83 Prozent…

3 Tagen ago

Zoom erhält IT-Sicherheits- kennzeichen des BSI

Das Kennzeichen erhalten Zoom Workplace Pro und Zoom Workplace Basic. Es bescheinigt unter anderem aktuelle…

4 Tagen ago

Google verbessert Tab-Verwaltung in Chrome

iOS und iPadOS erhalten Tab-Gruppen. Zudem unterstützt Chrome nun die Synchronisierung von Tab-Gruppen.

4 Tagen ago

Identitätsdiebstahl: 58 Prozent der Deutschen sorgen sich um digitales Erbe

Sie befürchten einen Missbrauch der Identitäten von Verstorbenen. 60 Prozent befürworten deswegen eine Klärung des…

4 Tagen ago