Experten warnen vor der größten Gefahr für die Rechner von Surfern in den kommenden Jahren: Internet-Würmer. Die selbstverteilenden Erreger werden in ihrem Aufbau immer komplizierter, ihre Methoden immer raffinierter. Das ist das Ergebnis des gestrigen Black Hat Security Briefings in Las Vegas.
„Sie können sich anpassen. Sie entwickeln sich weiter“, erklärte der Sicherheitsexperte Jose Nazario von Crimelabs. Er verglich die Internet-Würmer mit biologischen Systemen. „Wir sollten Netzwerke und Würmer analog zu Organismen betrachten.“ Die heutigen Würmer seien mit Ergebnissen einer Art Ursuppe zu vergleichen, die Entwicklung von „Einzelzellern“ werde aber nicht lange auf sich warten lassen.
Die nächsten Generationen der Eindringlinge sollen zielgerichteter vorgehen, ihre Abwehr wird weitaus mehr Anforderungen an die Antiviren-Unternehmen und Netzwerkadministratoren stellen, als dies heute der Fall sei. Nazario geht davon aus, dass bereits in einem bis eineinhalb Jahren völlig neue Viren ihr Unwesen treiben werden.
Nazario erinnerte an die Urform des Internet-Wurms, wie er im Roman „The Shockwave Rider“ von John Brunner (deutsch erschienen bei Heyne unter dem Titel „Der Schockwellenreiter“) beschrieben wird. Brunner sprach 1975 von „Tape Worms“ und stellte sich Cluster von befallenen Rechnern vor.
Las Vegas ist in dieser Woche Gastgeber für eine Reihe von Sicherheitsexperten: Seit Mittwoch konferieren Netzwerk-Administratoren und IT-Manager verschiedener Unternehmen im Rahmen des Black Hat Briefings, wie sie ihre Systeme sicherer gestalten können. Ab Morgen konferieren dann Hacker und Skript Kiddies auf der Def Con über die neuesten Methode, Sicherheitslücken auszunutzen und in Systeme einzubrechen.
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