Die Klage ist seit Monaten bekannt, die Zahlen sind neu: Die Deutsche Landesgruppe der IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) hat auf einen angeblichen Umsatzschaden von etwa 3,3 Milliarden Mark hingewiesen, der der Musikindustrie durch illegales Kopieren von Musik entstehe. Alleine in Deutschland seien im vergangenen Jahr 133 Millionen CD-Rs / CD-RWs mit Musik bespielt und 316 Millionen „fast ausschließlich illegale“ Downloads vorgenommen worden.
„Das Brennen von Musik und die zunehmende Internet-Piraterie sind die wirtschaftlich größten Probleme der Musikindustrie. Nach der Umsatzentwicklung des vergangenen Jahres von minus 2,2 Prozent ist bereits jetzt erkennbar, dass sich dieser Trend im laufenden Jahr verstärkt fortsetzt“, beklagte sich der deutsche IFPI-Chef Peter Zombik. Die Zahlen entstammten einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). „Wir erwarten, dass bei der Umsetzung der EU-Urheberrechtsrichtlinie die Regelungen zur Privatkopie restriktiv ausfallen. CD-R und kinderleicht versendbare Musikdateien haben nichts mehr mit der bekannten Kopie auf Kassette zu tun – dem muss der Gesetzgeber Rechnung tragen.“
Die GfK habe ihre Untersuchung auf der Basis von 10.000 Bundesbürgern durchgeführt, die älter als zehn Jahre sind. Die Marktforscher seien unter anderem zu folgenen Ergebnissen gekommen:
„Gegen massenhaften Musikdiebstahl wehren wir uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln“, kündigt Zombik an. Einige Unternehmen hätten bereits mit der Einführung kopiergeschützter CDs begonnen, um das illegale Kopieren wenigstens zu erschweren und dadurch zu verringern. „Wir fordern die Bundesregierung auf, die legale Privatkopie deutlich einzuschränken, um dem erkennbaren Raubbau Einhalt zu gebieten. Die Vielfalt der nationalen Musikkultur hängt wesentlich davon ab, dass Musik auch gekauft wird. Ohne Bezahlung können auch Künstler nicht von ihrer Kunst leben“, betont Zombik abschließend.
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