Der multimediafähige Mobilfunkstandard UMTS wird nach Einschätzung von Intel-Chef Craig Barrett deutlich später an den Start gehen als erwartet. In der Branche seien sich mittlerweile „alle einig, dass es sich gewaltig verzögern wird“, sagte Barrett der „Süddeutschen Zeitung“.
Die hohen Kosten der Lizenzen bremsten die Bereitschaft der europäischen Mobilfunkkonzerne, in die neuen Netze zu investieren. Zudem gebe es „nach wie vor keine überzeugenden Anwendungen, nach denen sich die Verbraucher sehnen“. Mit der schnellen UMTS-Technik sollen erstmals Multimedia-Anwendungen wie Videokonferenzen und das Herunterladen von Filmen per Handy möglich werden.
Bislang plant in Deutschland der Großteil der Betreiberfirmen den Start der neuen Mobilfunknetze für Ende 2002 oder Anfang 2003.
Vor einer Woche hatte der Intel-Chef bekannt gegeben, nicht vor dem Jahreswechsel mit einer Kurserholung bei Computer-Firmen zu rechnen (ZDNet berichtete): „Ab Ende des Jahres geht es mit der Computerindustrie und später dann auch mit der Telekommunikationsbranche wieder aufwärts“, so Barrett.
Die Zukunft der meisten Internet-Firmen beurteilt der Vorstandsvorsitzende skeptisch. Er erwarte noch viele Pleiten, sagte Barrett. „Gerade mal eine Handvoll“ Unternehmen wie etwa der Internet-Buchhändler Amazon (Börse Frankfurt: AMZ) werde überleben. „Nur wer mit einer attraktiven Marke hohe Umsätze und Gewinne macht, übersteht die Konsolidierungsphase.“
Aktuelles und Grundlegendes zum Universal Mobile Telecommunication System bietet ein News-Report zum Thema UMTS.
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