Nach monatelangem Tauziehen hat die Deutsche Bahn den Weg für den Börsengang des Telefonanbieters Arcor freigemacht. Wie beide Unternehmen mitteilten, werden sie Anfang 2002 eine Bahntelematik-Gesellschaft gründen, durch die künftig die Kommunikationsanlagen der Bahn gewartet und in Betrieb gehalten werden soll.
Das Eigentum an Leitungen und Sendeanlagen geht gleichzeitig von Arcor an die Bahn zurück. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, dessen Unternehmen 18 Prozent an Arcor hält, hatte dies zur Voraussetzung für eine Zustimmung zum Börsengang der Tochter des britischen Vodafone-Konzerns gemacht.
Über den Preis, den die Bahn für die Sende- und Empfangsanlagen zahlt, wurde Stillschweigen vereinbart. Branchenkenner gehen aber davon aus, dass das Staatsunternehmen zwei bis drei Milliarden Mark (eine bis 1,5 Milliarden Euro) auf den Tisch legen muss.
Die Bahn hatte den Betrieb ihres Telekommunikationsnetzes vor Jahren Arcor überlassen. Dies sieht Unternehmenschef Mehdorn heute als Fehler, weil das Unternehmen damit einen wichtigen Teil seiner Infrastruktur aus der Hand gegeben habe, die für die reibungslose Steuerung des Zugverkehrs notwendig sei. „Für die Bahn ist es essentiell, durch einen Börsengang von Arcor mit ihren Telematik-Aktivitäten nicht in Fremdbestimmung zu geraten“, erklärte Mehdorn.
Mit der Gründung des neuen Unternehmens sei nun eine Einigung „zur sauberen Trennung der bahnspezifischen Technologie vom Arcor-Kerngeschäft, der Telefonie“, erreicht. Die endgültigen Verträge sollen im Oktober unterzeichnet werden.
Arcor betonte, der Festnetzbetreiber habe nun Handlungsfreiheit, den Börsengang vorzubereiten. Hier solle aber „nichts über das Knie gebrochen werden“, sagte ein Sprecher. Er nannte einen Termin von frühestens Ende 2002 für den Gang an den Kapitalmarkt. Dies hänge aber von der allgemeinen Börsensituation ab. Ursprünglich hatten Branchenkenner angenommen, dass die Bahn ihren 18-prozentigen Anteil an Arcor aufgeben wird. Das Staatsunternehmen betonte nun aber, es werde diesen weiter behalten.
Das der Bahn bisher zustehende Vetorecht bei wichtigen Firmenentscheidungen von Arcor verliert der Konzern jedoch. Die künftige Arcor DB Telematik mit Sitz in Frankfurt am Main und 3500 Mitarbeitern wird für Betrieb und Instandhaltung der Kommunikationsanlagen in Stellwerken und den Betrieb eines digitalen Zugfunks zuständig sein. Arcor hält zunächst 50,1 Prozent an dem Unternehmen und die Bahn 49,9 Prozent. Ab 2005 hat das Staatsunternehmen die Möglichkeit, weitere Anteile zu erwerben. Arcor erzielte im vergangenen Jahr mit dem Bahn-Bereich einen Umsatz von 430 Millionen Euro (841 Millionen Mark). Dies entspricht etwa einem Viertel des Gesamtumsatzes. Vodafone hält 74 Prozent an Arcor.
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Arcor-Hotline, Tel.: 0800 / 1070005
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