Denic: „Es gibt keine Alternative zur Icann“

Offensichtlich als Reaktion auf die Ankündigung von Beatnic, ein alternatives Root Server System in Europa zu errichten, hat die Denic in einer Stellungnahme die Führungsrolle der Icann bei der Vergabe von Top Level Domains hervorgehoben.

„Ein einheitliches Root Server System ist die Basis des Internet“, schrieb die Denic-Geschäftsführerin Sabine Dolderer in der Stellungnahme. „Ohne eine Stelle, die zentral die wichtige technische Ressource verwaltet und in Zusammenarbeit mit der Internet-Community eindeutige Parameter und Protokolle pflegt, kann ein globales Internet nicht funktionieren.“ Dolderer kritisierte, ohne Namen zu nennen, die Anbieter von alternativen Top Level Domain-Systemen: „Es ist also schon technisch gar nicht möglich, ein für breite Nutzerschichten ausgelegtes Internet ohne eine zentrale Stelle zu betreiben, die verantwortlich diese Einträge koordiniert“, so Dolderer. Zudem könnten diejenigen Internet-Nutzer, die nicht in der Lage sind, ihren DNS-Resolver selbst zu konfigurieren, bei einem dezentralen System einen Teil der Internet-Sites gar nicht sehen.

Beatnic hatte Anfang des Monats angekündigt, bis 15. August insgesamt elf Root-Server in Europa verteilt ans Netz zu bringen, um die Erreichbarkeit der von den Betreibern angebotenen 20 alternativen Top Level Domains zu verbessern. Wie Beatnic-Initiator Pascal Bernhard damals gegenüber ZDNet betonte, wolle die Gruppe keine Konkurrenz zur Icann bilden, sondern eine Alternative. Dies stellt Sabine Dolderer in Frage: „Die Internet-Nutzer wünschen Klarheit, Transparenz und Sicherheit, gerade auch im Hinblick auf E-Commerce oder E-Mail-Kommunikation. Dies kann nur durch ein eindeutiges und vertrauenswürdiges DNS-Root-System erreicht werden.“

Kontakt:
Pascal Bernhard bei Cube, Tel.: 06352/753725 (günstigsten Tarif anzeigen)

Denic, Tel.: 01802/336420 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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