In Großbritannien ist jetzt der erste jugendliche Straftäter zu einer permanenten Überwachung mittels Gesichts- und Stimm-Erkennung verurteilt worden. Der 14-Jährige hatte wiederholt zum Spass Autos gestohlen und sie gefahren, bis der Tank leer oder ein Hindernis im Weg war. Daraufhin war er Anfang der Woche als Erster zu der Überwachung verurteilt worden. Nach der Gerichtsverhandlung wurde sein Gesicht vermessen und er selbst mit einem nicht näher bezeichneten elektronischen Identifizierungszeichen versehen.
Es waren Richter des Stratford Youth Court, die sich dazu entschlossen, das „Intensive Supervision Suveillance Programme (ISSP)“ erstmals anzuwenden. Diese Aktion war vom Innenminister David Blunkett am Dienstag offiziell eingeführt worden. Die Infrastruktur für das Programm kostete 45 Millionen Pfund. Dafür können jetzt hartnäckige jugendliche Wiederholungstäter besser überwacht werden. So sollen die in den britischen Innenstädten angebrachten Kameras die Gesichter von zur Überwachung Verurteilten erkennen und die Personen dadurch verfolgen können. Außerdem werden sie mehrmals täglich angerufen, um zu überprüfen, ob sie da sind, wo sie sein sollen. Schummeln ist aufgrund einer Stimmerkennungs-Software nicht möglich, so der Innenminister.
Jugendliche Kandidaten für die Anwendung des Strafmaßes müssen innerhalb von zwölf Monaten mindestens vier Mal gegen das Gesetz verstoßen haben und bereits eine Vorstrafe aufweisen. „Kurze Gefängnis-Strafen helfen den Leuten nicht, ihr Verhalten zu ändern und weitere Gesetzesverstöße vorzubeugen“, sagte der Vorsitzende des für das System verantwortlichen Youth Justice Board, Norman Warner.
Das System soll zunächst in 22 Städten aufgebaut werden. In Newham, East London, läuft die Computer-Anlage bereits. 19 weitere Orte haben erst kürzlich Zusagen für Zuschüsse erhalten.
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