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Adobe lässt Anklage gegen Programmierer fallen

Der Softwarehersteller Adobe (Börse Frankfurt: ADB) will den Fall des 27-jährigen verhafteten russischen Programmierers Dmitry Sklyarov nicht mehr weiter verfolgen. Aufgrund weltweiter Kritik soll die Anklage, gegen verschiedene Gesetze des Digital Millennium Copyright Acts verstoßen zu haben, fallen gelassen werden.

Der russische Verschlüsselungsexperte und Angestellte der Software-Firma Elcom war während der Def Con nach einem Vortrag über die Sicherheitslücken in E-Book-Formaten sowie im „pdf.“-Format vom FBI verhaftet worden (ZDNet berichtete). (Der Vortrag kann als 140 KByte schweres Powerpoint-Dokument abgerufen werden.) Ihm wurde vorgeworfen, eine Software publiziert zu haben, die eine Reihe dieser Sicherheitsmaßnahmen von E-Books aufhebt.

In einer Stellungnahme von Adobes Senior Vice President Colleen Pouliot heißt es: „Die Anklage in diesem besonderen Fall ist nicht förderlich für die Interessen der Software-Industrie. Adobe wird aber auch weiterhin sein Copyright verteidigen.“

Der 27-jährige Russe ist einer der Programmierer der „Advanced E-Book-Prozessor“-Software, die Adobes Kopierschutz von E-Book-Formaten entfernt und diese anschließend in veränderbare pdf-Formulare konvertiert. Nach Aussage des Sprechers für das FBI-Büro in Las Vegas, Daron Borst, stand Sklyarov die Auslieferung nach San Francisco bevor, da der Haftbefehl im nördlichen Gerichtsbezirk für Kalifornien ausgestellt wurde. Die Höchststrafe für die dem Russen vorgeworfenen Verbrechen beträgt 500.000 Dollar Strafe und fünf Jahre Gefängnis.

Adobe lässt von dem Fall ab, nachdem es einigen Protest in mehrere US-Städten gegeben hatte, die die Freilassung von Sklyarov forderten. Auch die Electronic Frontier Foundation stimmte der Freilassung des Russen nach einem Meeting zu.

„Zum großen Teil, tun wir dies aufgrund des öffentlichen Aufschreis“, sagte der EFF-Anwalt Robin Gross. Im gleichen Atemzug sagte Gross jedoch, dass der Kampf noch nicht vorüber sei; Sklyarov bleibe vorerst im Gefängnis, bis auch die Anklage der US-Regierung fallen gelassen wurde. „Er wurde von der US-Staatsanwaltschaft angeklagt und sie müssen entscheiden, ob er entlassen werden kann.“

Elcom weist auf seiner Web-Site darauf hin, dass es laut russischem Gesetz notwendig sei, sich eine Sicherungskopie einer Software oder von elektronischen Dokumenten zu erstellen. Adobe hatte Elcom verklagt.

Kontakt: Adobe, Tel.: 089/317050 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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