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Staatsanwaltschaft dementiert Telekom-Ermittlungen

Die Bonner Staatsanwaltschaft hat Angaben dementiert, wonach sie im Zusammenhang mit der Bilanzaffäre um die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) auch gegen das Bundesfinanzministerium ermittelt. „Es gibt keinerlei Ermittlungen im Bereich des Finanzministeriums“, sagte Behördensprecher Fred Apostel am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Der „Financial Times Deutschland“ (FTD) zufolge geriet das Ministerium dagegen in den Sog der Ermittlungen um die Eröffnungsbilanz der Telekom zum 1. Januar 1995. Die Staatsanwälte würden den Verdacht prüfen, dass die Telekom-Technik zum Schaden der Aktionäre in der Eröffnungsbilanz zu hoch bewertet wurde. In dem FTD-Bericht vom Freitag ist die Rede von einem Anfangsverdacht, wonach nicht nur die Telekom selbst und ihre Wirtschaftsprüfer, sondern auch das Finanzministerium als Eigentümer an der überhöhten Bewertung beteiligt waren. Dies sei „falsch“, betonte Apostel. Geprüft würden nur Unterlagen des Unternehmens selbst.

Die „Financial Times Deutschland“ beruft sich auf einen ihr vorliegenden Brief des früheren Telekom-Finanzchefs Joachim Kröske vom August 1996, wonach das so genannte Technische Anlagevermögen des Konzerns um 35,5 Milliarden Mark (18,2 Milliarden Euro) abgewertet werden müsse. Kröske begründete dies mit überhöhten Einkaufspreisen und Fehlmengen. Tatsächlich wurde die Technik in der Telekom-Eröffnungsbilanz nur um 14,8 Milliarden Mark (7,6 Milliarden Euro) niedriger bewertet; der Gesamtwert wurde mit rund 86 Milliarden Mark (rund 44 Milliarden Euro) angegeben. Die Staatsanwälte prüfen nun die Differenz von 20,7 Milliarden Mark (10,6 Milliarden Euro).

Die Deutsche Telekom hatte auf Basis ihrer Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 1995 im In- und Ausland um Anleger geworben. Im November 1996 brachte der Bund als bis dahin alleiniger Eigentümer eine erste Tranche der T-Aktien an die Börse; seitdem sind noch zwei weitere Börsengänge gefolgt. Seit dem Aktientausch im Rahmen der Übernahme des US-Mobilfunkanbieters Voicestream (Börse Frankfurt: VWL) hält der deutsche Staat nur noch eine Minderheit der T-Aktien, bleibt aber wichtigster Einzelaktionär.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800-3300700

ZDNet.de Redaktion

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