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Gates: .Net-Vorbereitungen laufen nach Plan

Microsofts (Börse Frankfurt: MSF) Cheftechnologe Bill Gates hat beim jährlichen Treffen der Firmen-Manager mit 350 Finanz-Analysten verkündet, der Konzern liege bei der Entwicklung seiner .Net-Strategie im Zeitplan. So soll noch in diesem Jahr die erste Test-Version der Hailstorm genannte Web Service-Technologie veröffentlicht werden.

Hailstorm baut auf dem Passport-Service sowie weiteren Microsoft-Technologien auf. Es soll eine neue Möglichkeit bieten, Software-Anwendungen über das Internet zugänglich zu machen. Beim Passport-Service füllt der Benutzer einmal ein Formular mit seinen Daten aus und erhält dafür dann Zugang zu verschiedenen Websites, die untereinander via XML kommunizieren.

Gates kündigte an, das Forschungs- und Entwicklungs-Budget (R&D) des Konzerns im kommenden Jahr von 4,4 Milliarden Dollar auf 5.3 Milliarden Dollar zu erhöhen. Wegen der Krise im PC-Markt will der Konzern nächstes Jahr nur noch halb so viele Angestellte wie bisher, nämlich 4000, einstellen (ZDNet berichtete). Dabei soll laut Gates die R&D-Abteilung des Unternehmens überproportional mit neuen Mitarbeitern ausgestattet werden.

Der President der Firma, Rick Belluzzo, erklärte, man wolle in Zukunft mehr Geld aus den Bereichen Service und E-Business-Software generieren. Unternehmensbereiche, die nicht zu den Firmenplänen passen, würden – wie zuletzt Expedia – verkauft. Auf Nachfrage nannte er aber keine weiteren Kandidaten.

In Punkte .Net-Strategie geriet Gates wie immer ins Schwärmen: „Wir sind überzeugt, dass die Software in den nächsten zehn Jahren viel wichtiger und besser wird als im vergangenen Vierteljahrhundert. Angetrieben von den Visionen, die wir in den letzten 25 Jahren hatten, haben wir jetzt die Möglichkeit zuvor nicht realisierbare Szenarien zu verwirklichen.“

Das Herzstück dieser .Net-Strategie ist XML. Der Standard für den Datenaustausch wird in jedes Microsoft-Produkt integriert werden, so Gates. Beispielsweise sollen die nächste Version des SQL-Servers und der Office-Software „von oben bis unten“ auf XML basieren. Nach Gates Aussage wird XML so wichtig werden wie die Einführung der graphischen Benutzeroberfläche Ende der 80er Jahre und von HTML-Sites Ende der 90er Jahre.

Microsoft-Manager fügten hinzu, dass in den nächsten zwölf Monaten neue Versionen des Windows OS für Handhelds und embedded Devices auf den Markt kommen werden. Und innerhalb der nächsten 18 Monate würden neun Autohersteller auf Windows CE-basierte Geräte in ihren Autos verbauen.

Neben Erfolgsmeldungen war auch die wachsende Kritik am kommenden Windows Betriebssystem XP ein Thema bei dem Treffen. Angeblich haben sich Konzern-Manager und Vertreter des US-Justizministeriums wegen Datenschutz-Befürchungen bereits zu Vorab-Gesprächen getroffen. Microsofts Boss Steve Ballmer äußerte sich in seiner bekannt drastischen Art zu den Befürchtungen der Privacy-Advokaten: „Wir erledigen hier unsere Arbeit, führen die letzten Tests durch und bereiten die Auslieferung vor“, so Ballmer. „Für uns gibt es darüber hinaus nichts zu tun. Wir werden uns mit jedem möglichen Ersuchen beschäftigen und das Thema jederzeit diskutieren, doch unsere Hauptaufgabe ist es, ein großartiges Produkt fertigzustellen.“

Kritik an der .Net-Strategie, sie gebe Microsoft zu viele Informationen über die Kunden in die Hand, wies Ballmer zurück: „Die Leute sagen: ‚Ooooh, gibt es hier eine große Verschwörung?‘ Aber wir geben den Kunden die Möglichkeit zu wählen…Sie können bei jedem Schritt, den sie unternehmen, angeben, dass sie ihre Daten nicht gespeichert haben wollen.“

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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