Vertreter von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) haben am Donnerstag bei der O’Reilly Open Source Convention vor Vertretern der früher beschimpften Open Source-Gemeinde teilgenommen. Dabei versuchte der Senior Vice President Craig Mundie, die zuvor von seinen Kollegen geäußerte Kritik zu relativieren. Die anderen Veranstaltungsteilnehmer nahmen den Microsoft-Vertreter jedoch äußerst kühl auf.
Microsoft und Vertreter der Open Source-Gemeinde hatten sich seit mehreren Monaten eine Fehde geliefert, die in der Beschimpfung der „Wir programmieren gemeinsam aus Spass“-Fraktion als „Krebsgeschwür“ durch Microsofts Chef Steve Ballmer gipfelte. Allerdings hat sich auch der Redmonder Konzern dazu bereit erklärt, Kunden und Neugierigen im Rahmen einer „Shared Code“-Initiative den Einblick in den Quellcode der eigenen Produkte zu erleichtern.
Mundie versicherte den Konferenzteilnehmer, Microsoft habe nichts gegen die Open Source-Bewegung, sondern einzig und allein gegen die General Public Licence (GPL). Diese besagt sehr grob umrissen, dass Änderungen und Hinzufügungen an unter der GPL lizensierten Software ebenfalls der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden müssen. Die (GPL) geht noch sehr viel weiter, die relevantesten Streitpunkte drehen sich jedoch um diesen Punkt. „Unsere Bedenken hinsichtlich der GPL beziehen sich rein auf die so entstehende abgetrennte Gemeinschaft“, so Mundie.
Mundie versuchte gegenüber den Tagungsteilnehmern die Tatsache, dass sich innerhalb der ersten drei Tage seit Bereitstellung des Windows CE-Quellcodes 10.000 Interessenten die Programmzeilen aus dem Internet herunter geladen haben, als Erfolg darzustellen. Allerdings waren seine Zuhörer gegenüber seinen Ausführungen im Allgemeinen sehr zurückhaltend eingestellt.
„Diese Shared-Source-Geschichte hat überhaupt nichts damit zu tun, eine Gemeinschaft außerhalb von Microsoft zu bilden“, sagte der Technikchef bei Red Hat, Michael Tiemann in seiner Rede im Anschluss an Mundies Worte. „Ich finde das ist weniger eine Lizenz als ein von den Verantwortlichen zusammengeschusterter Vertrag. Die versuchen sich Zeit zu erkaufen, während sie die interne Rebellion bei Microsoft zum Schweigen bringen wollen. Das ist ihr Bürgerkrieg.“
Mundie widersprach dem in der anschließenden Debatte: „Ich kann ihnen ganz bestimmt sagen, dass es auf der Management-Ebene keinen Bürgerkrieg gibt und in den unteren Chargen keine wahrnehmbaren Querelen deshalb.“ Während Mundie kritisierte, dass durch die GPL langfristig das „Software-Ökosystem“ gestört würde, strich der Mitbegründer des Apache-Projekts, Brian Behlendorf, gerade die darauf basierten Vorteile des Systems heraus: Der Erfolg des Web-Servers sei eben darin begründet, dass die Unternehmen, die Apache nutzen, ihren Beitrag an das Projekt leisteten und etwas zurück gäben.
Der Autor der Open Source-Lizenz, die dem Mozilla-Projekt zugrunde liegt, Mitchell Baker, hat aber ganz andere Bedenken: „Ich mache mir ernsthaft Sorgen, dass gewaltige Anstrengungen unternommen werden, die Open Source-Bewegung in der Öffentlichkeit als schädlich darzustellen. Und ich mache mir noch größere Sorgen, dass diese Bestrebungen Erfolg haben könnten.“
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)
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