Die Forderung des Bundesamtes für Strahlenschutz nach einem Schutz von Kindern vor Handys ist bei den Geräte-Herstellern auf Widerstand gestoßen. Die derzeitigen Grenzwerte für die Strahlung seien ausreichend sicher und würden auch besonders empfindliche Kunden wie Kinder und alte Menschen berücksichtigen, sagten Sprecherinnen der Gerätehersteller Nokia (Börse Frankfurt: NOA3) und Ericsson am Dienstag in Düsseldorf.
Bundesamt-Präsident Wolfram König hatte zuvor gefordert, dass Eltern ihre Kinder „möglichst von dieser Technologie fernhalten“ sollten. Handy-Strahlen könnten veränderte Hirnströme bewirken. König räumte gleichzeitig aber ein, dass es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise für Gesundheitsschäden durch mobiles Telefonieren gebe.
Die Nokia-Sprecherin unterstrich, dass es „in der Verantwortung der Eltern“ liege, ob sie ihre Kinder mit Mobilgeräten telefonieren ließen. Für eine Senkung der Strahlungsgrenzwerte gebe es keine wissenschaftliche Grundlage. Die Sprecherin räumte ein, dass Äußerungen wie die des Strahlenschutz-Präsidenten zu einer „Verunsicherung der Kunden“ führten.
Ab Herbst würden die Handy-Hersteller in Deutschland die Strahlung ihrer Geräte in der Bedienungsanleitung und im Internet veröffentlichen. Bei Ericsson hieß es, dass die Strahlungsgrenzwerte den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprächen. Die Sicherheit sei „sehr, sehr groß“. Die von König geforderte Empfehlung der Hersteller, dass Kinder unter 16 Jahren möglichst wenig mit Handys telefonieren sollten, sei „nach derzeitigem Kenntnisstand nicht nötig“.
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