Angesichts ungeklärter Gesundheitsrisiken fordern die Grünen einen vorsichtigeren Umgang mit Handys. Ihr Umweltexperte Winfried Hermann sprach sich in der „Berliner Zeitung“ vom Mittwoch für eine deutliche Absenkung der Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung aus. „Als ersten wichtigen Schritt müssen wir runter mit den Grenzwerten“, so Hermann.
Dazu solle für die Strahlenbelastung aus Mobilfunksendern ein „Vorsorgewert“ festgeschrieben werden, der nur noch knapp ein Zehntel der bisher geltenden Feldstärke zuließe. An besonderen Standorten wie Schulen, Krankenhäusern und Kindergärten sollte darüber hinaus ein nochmals um zwei Drittel abgesenkter Vorsorgewert gelten, forderte Hermann.
Er unterstützte die Forderung des Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, Handys mit ihrer Strahlungsbelastung auszuzeichnen. Ähnlich wie die Energieeffizienzangaben bei Kühlschranken und Waschmaschinen sollten künftig auch Mobiltelefone für ihre elektromagnetische Felder klassifiziert werden, verlangte der Politiker.
Erst gestern ist die Forderung des Bundesamtes für Strahlenschutz nach einem Schutz von Kindern vor Handys bei den Geräte-Herstellern auf Widerstand gestoßen (ZDNet berichtete). Die derzeitigen Grenzwerte für die Strahlung seien ausreichend sicher und würden auch besonders empfindliche Kunden wie Kinder und alte Menschen berücksichtigen, sagten Sprecherinnen der Gerätehersteller Nokia (Börse Frankfurt: NOA3) und Ericsson am Dienstag in Düsseldorf.
Bundesamt-Präsident Wolfram König hatte zuvor gefordert, dass Eltern ihre Kinder „möglichst von dieser Technologie fernhalten“ sollten. Handy-Strahlen könnten veränderte Hirnströme bewirken. König räumte gleichzeitig aber ein, dass es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise für Gesundheitsschäden durch mobiles Telefonieren gebe.
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