Kritik an den Aussagen des DGB-Vorsitzenden Dieter Schulte zur Greencard-Verordnung der Bundesregierung hat der Geschäftsführer der Gesellschaft für Informatik (GI), Jörg Maas, geübt.
Der Vorwurf Schultes sei ungerechtfertigt, so Maas. Die Verordnung der Ministerin Edelgard Bulmahn sei „richtig und zielführend“ gewesen. „Zahlenmäßig übertreffen die bisher angeworbenen 8550 Informatikfachleute einen gesamten Absolventenjahrgang an deutschen Hochschulen“, erklärte der Geschäftsführer. Man könne davon ausgehen, dass weitere 20.000 Arbeitsplätze daraus entstanden sind.
Auch wenn die krisenähnliche Entwicklung in der IT-Branche zurzeit negativ auf den Arbeitsmarkt durchschlägt, bleibt der Bedarf an qualifizierten Fachkräften unverändert hoch, so Maas. So lange das deutsche Bildungssystem den Bedarf aus eigenen Kräften nicht decken könne, sieht er keine Alternative zur Greencard.
Die Fachgesellschaft fordert außerdem weitere Liberalisierungen für die ausländischen Spitzenkräfte. Die Beschränkung auf fünf Jahre müsse ebenso aufgehoben werden wie die Beschränkungen der Arbeitsaufnahme von Familienmitgliedern.
Der DGB-Vorsitzende Dieter Schulte hatte zuvor ein Jahr nach der Einführung der so genannten Greencard ein kritisches Fazit gezogen (ZDNet berichtete). „Die Ziele sind erheblich verfehlt worden“, erklärte Schulte in einem ARD-Interview. Dies hänge damit zusammen, dass Deutschland im Ausland immer noch mit gemischten Gefühlen betrachtet werde. „Viele Menschen haben immer noch ein sehr distanziertes Verhältnis zu Deutschland.“
Andererseits habe die Greencard positiv wertende Diskussionsprozesse ausgelöst. „Heute können wir offen über die Notwendigkeit von Zuwanderung sprechen und bekommen hoffentlich in aller Kürze entsprechende Gesetze“, sagte er weiter.
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