In den USA macht derzeit der Fall von Carla Tomino Furore. Die Frau war bis vor kurzem als Sekretärin bei der Northwestern University in Evanston, Illinois, angestellt. Als sie am 23. Juli des Jahres entlassen wurde, gab die Universitätsleitung als Grund die 2000 MP3s an, die bei Wartungsarbeiten auf Tominos Rechner gefunden worden waren.
Das Musik-Depot war im Rahmen von Wartungsarbeiten entdeckt worden, als der Rechner der Sekretärin immer wieder einfror. Tomino selbst behauptet, sie habe die meisten der Musikstücke von ihren eigenen CDs gerippt. Die Universitätsleitung unterstellt trotzdem, dass etliche der MP3s Raubkopien sein könnten.
Tomino erzählte, dass ihr bei ihrer Entlassung mitgeteilt worden war, das Plattenlabel von George Harrison habe sich bei der Universität gemeldet und vom Künstler nicht authorisierte Werke in ihrer Sammlung beanstandet. Der Rechtsanwalt der Sekretärin, Alan Barinholtz erklärte, seine Mandantin arbeite mit der Universitätsleitung an einer Lösung des Problems. Ein Sprecher der Schule wollte sich zu dem Vorgang nicht äußern.
Erst vergangene Woche war ein Fall bekannt geworden, bei dem gegen den früheren Systemadministrator einer US-Uni strafrechtlich ermittelt wird, weil er als Bildschirmschoner eine „distributed computing“-Software installiert hatte, bei der die nicht genutzte Rechenpower eines PCs für verteilte Anwendungen „abgezweigt“ wird (ZDNet berichtete). Die Anwältin in der Kanzlei Littler Mendelson in San Francisco, Margaret Hart Edwards erklärte, während beim Telefonieren und E-Mails oft noch über den Privatgebrauch der Firmenausrüstung durch Angestellte hinweg gesehen werde, würden in der jüngsten Vergangenheit die Speicherung von „unpassenden“ Materialien auf Firmennetzwerken geahndet. Dazu zählen vor allem Pornos, aber eben auch MP3s.
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